Bei fantastischem Wetter verabredete ich mich mit drei Freundinnen zum Picknick am Zürichsee. Als wir beim Genießen diverser Leckereien waren, bemerkte meine Freundin: „Morgen habe ich davon bestimmt einen dicken Bauch, weil sich die Verdauung mal wieder verabschiedet.“ Nahezu zeitgleich nickten auch die beiden anderen zustimmend und beklagten sich über die gleichen Symptome.
Lass uns mal über Verdauung sprechen
Damit war das Thema „Verdauung“ Picknick-Gespräch. Schnell herrschte Übereinstimmung wie wichtig Ballaststoffe und Trinken sind. Und – wie könnte es anders sein – Bewegung und eine aktive Muskulatur sind ebenso vorteilhaft. Da kam bei meinen Freundinnen auf einmal die Idee auf, ob ich ihnen nicht Yoga-Übungen zeigen könnte, die die Darmtätigkeit anregen. „Ja klar“, sagte ich. Mit Yoga bringt man einerseits Schwung in das Verdauungssystem und anderseits reduziert man Stress. Beides wichtig, wenn es um Verdauungsprobleme in den Wechseljahren geht.
Stress lähmt Verdauung
Sie schauten mich etwas verdattert an: Stress, Wechseljahre und Verdauung… Wie hängt das zusammen? In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Das ist bekannt. Dass Östrogen auch das Hormon Cortisol kontrolliert, war meinen Freundinnen neu. Doch genau dieser Zusammenhang ist wichtig in Bezug auf die Verdauung: Cortisol ist dafür zuständig, bei Stress einzugreifen. Dem Körper Flucht oder Kampf zu ermöglichen – und ihn danach wieder in Balance zu bringen.
Östrogen, Cortisol – die Steinzeit lässt grüßen
Sinkt der Östrogenspiegel, gelingt es dem Körper nicht mehr so optimal, das Cortisol zu beeinflussen. Stehen wir unter Stress, fällt die Rückregulation von Cortisol schwieriger. Das Problem: Wird der Körper vom Stresshormon geflutet, wird die Verdauungsarbeit stark eingeschränkt. Sie ist dann völlig unwichtig, da der Körper auf Flucht oder Kampf eingestellt ist. Dieses Programm aus der Steinzeit ist grundsätzlich sinnvoll, allerdings bringt es für unseren modernen Alltag Probleme mit sich, da der heutige Stress nichts mehr mit einem lebensgefährlichen Säbelzahntiger zu tun hat. Wir haben eher Hektik, Ärger oder Sorgen, als dass unser Leben unmittelbar bedroht ist. Davor weglaufen, um die Stresshormone abzubauen, geht nicht. Und so stellt die Verdauung ihre Arbeit ein.
Das leuchtete meinen Freundinnen ein und sie pochten jetzt regelrecht auf entsprechende Yogaübungen. So kam es, dass ich ein kurzes Yogaprogramm zusammengestellt habe, das
- nur fünfeinhalb Minuten dauert (also keine „Ich-hab-keine-Zeit“-Ausrede zulässt)
- das Verdauungssystem in Schwung bringt
- das Stresshormon Cortisol zurück in die Balance bringt
- keine Yogamatte und -kleidung braucht
- absolut anfängertauglich ist
- nebenbei gute Laune schenkt
Yoga für die Verdauung in den Wechseljahren
Das Programm „5 Minuten Verdauungsyoga“ möchte ich natürlich auch mit Dir teilen. So habe ich ein Video gedreht, das Du hier auf unserem Lemondays-Kanal findest:
Da die Natur bekanntlich für Entspannung sorgt, habe ich das Video auf einer 5-Seen-Wanderung in der Schweiz gedreht – mit Wanderschuhen und ohne Yogamatte. Leider kannst Du auf dem Video nicht die vorbei gehenden Wanderer:innen sehen, die ziemlich neugierig schauten was ich da so mache. Insbesondere als ich die Yogaübung „Holz hacken“ mit etwas lauteren Geräuschen praktiziert habe… (Falls Dir das Video gefällt, schau auch gerne mal auf meinem Instagram-Kanal vorbei – dort poste ich regelmäßig #1minutemenoyoga Videos aus Berg, See & Zürich)
Abschlussinspiration: Immanuel Kant
„Das Lachen ist der Lebenskraft zuträglich, denn es fördert die Verdauung.“
Darum: Habe eine gute, fröhliche Zeit beim „5 Minuten Verdauungsyoga“ und schenke Deinem Darm ein liebevolles Lächeln dabei…
Entspannten Gruss vom Zürichsee,
Deine Petra
PS: Vor kurzem habe ich in meinem Podcast MENOCOOL mit Chefredakteurin Gela Löhr geschnackt – über unsere eigenen Wechseljahre und ihr neues Buch „Crazy Sexy Wechseljahre“. Hier kannst Du unserem fröhlichen Gespräch lauschen und hier geht´s zu Gelas Buch.
Foto: Petra Orzech