Mit Ayurveda ins hormonelle Gleichgewicht

Mit Ayurveda ins hormonelle Gleichgewicht

Stell Dir vor Du gehst spazieren, biegst um die Kurve und stehst plötzlich vor einem riesigen Feld. Es ist ein Weizenfeld, eine Monokultur. Das Getreide ist hochgezüchtet, die Stengel sind dünn und extrem instabil. Bei starkem Sturm knicken sie reihenweise um. Trockenen Sommern können die Pflanzen nichts entgegensetzen, da ihre Wurzeln zu flach sind. Da sich Schädlinge in einer Monokultur extrem stark und schnell ausbreiten, müssen Pflanzenschutzmittel gespritzt werden. Nahrung ist für solch ein dichtes Feld kaum vorhanden, zumal es von einer Saison zur anderen kaum Fruchtwechsel gibt. Also kommen Düngemittel und Pestizide zum Einsatz. Diese gelangen ins Grundwasser und verbleiben außerdem als Rückstand im Weizen. Dieses Feld steht für die Ökonomie. Auf einem wilden Feld wachsen Pflanzen.  Sie werden durch das versorgt, was die Natur hergibt: Wasser, Sonne, Wind und organische Stoffe durch herunterfallende, verwesende Teile anderer Pflanzen. Es wachsen nicht zu viele Pflanzen auf einem Platz, so dass sie durch Schädlinge nicht komplett vernichtet werden können. Außerdem gibt es keinen künstlichen Dünger, der sie in die Höhe schießen lassen würde, so dass sie in ihrer Größe sehr stabil sind. Da sie gentechnisch nicht verändert wurden, setzen sie den Insekten natürliche Abwehrkräfte entgegen. Dieses Feld steht für die Ökologie. Was ich Dir an diesen beiden Bildern verdeutlichen möchte ist die Schwäche der Ökonomie gegenüber der Ökologie. Hohe Erträge müssen mit viel Einsatz wie Chemikalien bezahlt werden.
Inhaltsverzeichnis

Behandlungsmöglichkeiten in den Wechseljahren

Was hat das nun mit dem Thema Ayurveda in den Wechseljahren zu tun?

Diese beiden Bilder sind Metaphern, denn ich will Dir einmal die Hormonersatz-Therapie der natürlichen Behandlung im Ayurveda gegenüberstellen.

Die Hormonersatz-Therapie

Es wurde jahrelang propagiert, das Klimakterium mit der Verabreichung von künstlichen Hormonen (Östrogenen, Gestagenen) für die Frau sanfter zu gestalten. Das Osteoporose-Risiko sollte reduziert werden können. Die Jugendlichkeit und das frische Aussehen sollten erhalten bleiben sowie Beschwerden des Wechsels weitgehend ausbleiben.

Doch so, wie sich in der ersten Szene oben die Chemikalien dann ihren Weg ins Grundwasser suchten oder die langen Stengel umknickten, so forderte diese Hormonersatz-Therapie ihren Tribut: Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die künstliche Vergabe von Hormonen das Risiko von Gebärmutter- und Brustkrebs erhöht.

Die Natur ist intelligenter als wir

Damit will ich ausdrücken:

„Wir können die Natur nicht beherrschen. Die Natur hat eine alles umfassende Intelligenz. Für alles ist gesorgt. Alles bewegt sich im Kreislauf.“ Susanne Dahl

In diesen Kreislauf sind zahnrädchengleich unzählige Kreisläufe eingebunden, die alle ihre Funktion und ihren Platz haben. Das ökologische Feld oben ist weitaus stabiler als das Hochgezüchtete, oder?

Wir haben nicht die Intelligenz, diesen großen Kreislauf abzuändern geschweige denn in ihn einzugreifen. Tun wir es doch, ergeben sich unzählige Nachteile, die wir mit einem Rattenschwanz an Folgemaßnahmen bezahlen müssen.

Jede Frau sollte daher genau hinschauen, ob die Hormonersatz-Therapie für sie das Richtige ist und sich der Risiken, die damit verbunden sind, bewusst sein.

Vielleicht gibt es auch eine ganz andere Möglichkeit, den Körper zurück in Harmonie zu bringen, zum Beispiel durch Ayurveda.

Die Wechseljahre im Ayurveda

Ayurveda begreift die Wechseljahre als natürlichen Rhythmus, den man am besten sanft in seiner Art unterstützt. Die Wechseljahre gehören zum Leben wie Geburt, Jugend, Reife, Alter und Tod.

Es fängt schon mit der  Einstellung an: Als Frauen werden wir als besonders reif angesehen, wenn wir die Wechseljahre passieren. Jetzt kommt nicht mehr nur unsere weltliche Nützlichkeit zum Tragen: Beruf, Partner, Kinder, vielleicht ein Eigenheim und allgemeine Selbstentwicklung um besser funktionieren zu können. Nein, nun werden wir geistig reifer.

Das Weltliche hinter uns lassend, gewinnen wir innere Freiheit, können loslassen, für uns selber sorgen und uns spirituellen Dimensionen öffnen. Zum Beispiel meditieren, regelmäßig Tagebuch führen oder andere Formen des Selbstausdrucks und des sich Kennenlernens praktizieren.

Natürlich sind die körperlichen Symptome im Ayurveda genauso vorhanden. Doch Ayurveda unterstützt, indem es die Ursachen betrachtet und nicht nur die Symptome.

Im Ayurveda gelten bei Wechseljahresbeschwerden erstmal generelle Empfehlungen zu Schlaf, Ernährung, Bewegung, Meditation, Yoga oder Sport. Und da wir alle unterschiedliche Anlagen haben, gelten für jeden Typ auch ganz individuelle Empfehlungen.

Das hängt von Deinem Dosha-Typ ab, wie ich es Dir im zweiten Artikel dieser fünfteiligen Serie erklärt habe.

Pflanzen für eine natürliche Therapie

Wenn überhaupt auf die Hormone eingewirkt werden soll, dann kommen im Ayurveda Pflanzen mit Phytoöstrogenen zum Einsatz. Phytoöstrogene sind Hormone, die in der Pflanze ganz natürlich vorkommen. Sie haben eine positive Wirkung auf den weiblichen Körper und lindern speziell Wechseljahresbeschwerden.

Das sind zum Beispiel die Traubensilberkerze, Rotklee, Aloe Vera oder auch Ashoka und Shatavari,  zwei typisch indische Pflanzen.

Bei einem Heilpraktiker oder Ayurveda-Arzt kannst Du Dich beraten lassen, welche Pflanze und welche Verabreichung für Dich am besten ist.

Doch auch Pflanzen, die bei Dir in der Küche Verwendung finden, zum Beispiel als Gewürz, kannst Du gut verwenden, um Deine individuellen Beschwerden zu lindern.

Denn Gewürze kühlen, wärmen oder beruhigen, und so habe ich Dir einmal drei Tee-Rezepte mitgebracht, für jeden Dosha-Typ eines.

Für den Kapha-Typ

Gibt mehr Energie und nimmt die Schwere:

  • 1 cm Ingwer schäen und in Scheiben schneiden,
  • 3 Gewürznelken,
  • 1/4 TL zerstoßener schwarzer Pfeffer und
  • eine gute Prise gemahlener Pippali (Langpfeffer)

Alles in einem Liter Wasser zusammen für 10 Minuten kochen.

Für den Vata-Typ

Wärmt und erdet:

  • 1 Teelöffel Süßholz,
  • eine Zimtstange,
  • 2 Ingwerscheiben und
  • 1/4 TL Kardamomsamen geschält

Alles in einem Liter Wasser für 5-10 Minuten kochen.

Für den Pitta-Typ

Kühlt und erdet:

  • 2 TL Fenchelsamen,
  • 2 TL Kamillenblüten und
  • ein paar Safranfäden

Alles mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen.

Den Tee jeweils abseihen, in eine Thermoskanne füllen und über den Tag verteilt trinken.

Wenn Du nochmal nachlesen möchtest, welche Eigenschaften welchen Dosha-Typ ausmachen, schau in den Artikel „Mit Ayurveda gestärkt durch die Wechseljahre“.

Mit der Natur in Einklang

Ayurveda, das Wissen vom langen Leben, hält viele Tipps bereit, wie Du natürlich für Dich sorgen kannst.

Bette Dich in die Natur ein und sorge gut für Dich. Sei wie eine Pflanze auf dem wilden, robusten Feld, das ich Dir eingangs beschrieben habe. Sie trägt alle Kräfte in sich und schöpft aus ihrer Verbundenheit mit Mutter Natur.

Bleib fröhlich und lass es Dir gut gehen.

Ich grüße Dich herzlich,

Deine Susanne

PS: Hier findest Du die anderen bisher erschienenen Artikel unserer Ayurveda-Serie

„Ayurveda – die Lehre vom langen, gesunden Leben“

„Mit Ayurveda gestärkt durch die Wechseljahre“

Bildquelle © biancamentil / Pixabay.com

Susanne Dahl
Susanne Dahl

Susanne Dahl ist Diplom-Betriebswirtin und ausgebildete Ayurveda-Gesundheitsberaterin. Ihr Wissen und die Leidenschaft für Ayurveda und fernöstliche Philosophie hat sie vor knapp 20 Jahren für sich in Indien entdeckt. Ihr Motto – Mit Ayurveda zu einem guten Leben – verbindet Gesundheit und ein gut gelebtes Leben. Die leidenschaftliche Köchin liebt vielfältige Rezepte und ist eine große Yoga-Liebhaberin. Ihre Anregungen zu gesunder Ernährung und mehr Wohlbefinden sind leicht umzusetzen. Denn das bringt nicht nur äußeren Erfolg sondern wirkliche Erfüllung. susannedahl.com

Susanne Dahl
Susanne Dahl

Susanne Dahl ist Diplom-Betriebswirtin und ausgebildete Ayurveda-Gesundheitsberaterin. Ihr Wissen und die Leidenschaft für Ayurveda und fernöstliche Philosophie hat sie vor knapp 20 Jahren für sich in Indien entdeckt. Ihr Motto – Mit Ayurveda zu einem guten Leben – verbindet Gesundheit und ein gut gelebtes Leben. Die leidenschaftliche Köchin liebt vielfältige Rezepte und ist eine große Yoga-Liebhaberin. Ihre Anregungen zu gesunder Ernährung und mehr Wohlbefinden sind leicht umzusetzen. Denn das bringt nicht nur äußeren Erfolg sondern wirkliche Erfüllung. susannedahl.com

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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