Ich konnte spüren, wie mir die rote Farbe ins Gesicht schoss. Kleine Wasseradern bahnten sich ihren Weg nicht nur den Rücken hinunter, sondern auch über Gesicht und Oberlippe. Hätte ich gekonnt, wäre ich davongerannt
und hätte alles abgelegt, um mich in ein frisches Badehandtuch zu kuscheln.
Als Moderatorin auf der Bühne stehend, überspielte ich die Szene professionell, aber mir entging nicht der mitfühlende Blick der etwa gleichaltrigen Journalistin in der ersten Reihe. Ihre Augen sagten „Kenne ich, fühlt sich nicht toll an, aber Du machst das gut.“
Dass es sich bei dieser und allen folgenden Attacken um Hitzewallungen handelte, ein häufiges Symptom der Wechseljahre, begriff ich eher langsam.
Mein erster Therapieansatz – beharrliches Ignorieren – war nicht gerade hilfreich.
Heute weiß ich, ich bin in guter Gesellschaft. Die unangenehmen Hitzewallungen treten meist ab dem 50. Lebensjahr auf. Zwei von drei Frauen sind betroffen, aber bei weitem nicht jede verspürt einen Leidensdruck.