Archetypen: Die Mütterliche – Begegnung mit einer löwenstarken Urfrau

Archetypen: Die Mütterliche – Begegnung mit einer löwenstarken Urfrau

Joya bindet einen großen Kranz aus frischem erdig-riechenden Moos, so wie sie es von ihrer Großmutter vor vielen Jahren gelernt hat. Zärtlich streichelt sie über das Moos, als hätte sie die Hand ihrer geliebten Omi vor sich. „Lang, lang ist’s her…“. Sie knüpft ihre liebevollen Erinnerungen in ihren Mooskranz. Mit jedem weiteren zartverzweigten grünen kleinen Mooskissen verbindet Joya ihre Gedanken an ihre weibliche Vorfahren, ihre Ur-Mütter.
Inhaltsverzeichnis

Herzlich Willkommen zu einem neuen Beitrag in der aktuellen LEMONDAYS-Artikel-Serie „Die Archetypen“. Letzten Monat spazierten wir in die Zauber-Manege der Inneren Magierin. Hast Du sie schon für Dich zaubern lassen?

Heute näherst Du Dich – vielleicht ahnst Du es schon – einer häufig sehr unterschätzten, aber löwenstarken Ur-Ahnin: Die Mütterliche.

Denkst auch Du manchmal an Deine weiblichen Vorfahren in Deiner Ahnen-Reihe?

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, welche Qualitäten Du von deinen Ahninnen geerbt haben könntest? Und: Kannst Du ahnen, wieviel ihrer Kraft und Erfahrung sie Dir vielleicht von der anderen Seite des Lebens bis heute mitgeben möchten?

Ich erinnere mich noch gut an einige Situationen, in denen ich – damals alleinerziehende Mama von 2 fantastischen Töchtern – oft mit meiner Selbstständigkeit kämpfte. Es waren Sätze wie „Mach Du doch einen sicheren Job“ oder „Du trägst doch Verantwortung für ein regelmäßiges Einkommen“.

Solche Sätze ließen mich in schwierigen Zeiten oft daran zweifeln, ob ich in meiner Situation wirklich das Risiko für eine Selbstständigkeit tragen will und darf.

An einem späten Abend fiel mir meine Großmutter mütterlicherseits ein. Sie war schon in den 50er Jahren selbstständige Unternehmerin. Geschieden wie ich und 2-fache Mutter. Sie war eine harte Frau. (Zumindest empfand ich das als Kind häufig so.) Sie war unnahbar und diszipliniert und ganz anders als meine andere Omi. Die war weich, verwöhnte mich, war voller Güte und hatte immer ein offenes Ohr für meine Ideen.

Ich habe beide Qualitäten übernommen. Ich war weich und verwöhnte meine Kinder und gleichzeitig weiß ich heute jedoch auch, dass das, was ich an mir selbst als Stärke empfunden habe, von meinen Töchtern manchmal als Härte wahrgenommen wurde.

Hier wird die Archetypin Die Mütterliche schon ganz deutlich. Sie ist nicht nur pure Weichheit, sie trägt auch einen Löwinnen-Kern in sich, der – wenn es sein muss – auch kampfbereit ist.

Auch falls Du selbst nie Mutter warst, lohnt es sich, diese beiden Anteile der Mütterlichen in uns genauer anzuschauen:

Immer wieder staune ich, welch knisternde Spannung sich aufbaut, wenn ich in meinen Seminaren oder Vorträgen den Archetyp Die Mütterliche vorstelle:  Plötzlich wird es unruhig im Raum. Es wird gehüstelt, es werden nervös die Stühle gerückt, die Bewegungen werden fahrig. Ein Hauch von Angst legt sich auf den Raum und manche Teilnehmerin legt sogar schon mal vorsichtshalber die Taschentücher bereit… Warum ist das so?

Wohl kein anderer Archetyp lockt so viele ambivalente Themen in uns hervor wie Die Mütterliche

Warum erscheint uns das Mütterliche so ambivalent?

Nun, nicht jede von uns hat die eigene Mutter als „Die Mütterliche“ erlebt. Sicherlich gibt es viele, die mit Liebe-erfüllten Augen von ihrer Mama erzählen als eine warmherzige und gütige Freundin. Einige meiner Klienten erlebten ihre Mutter als unsichere, „altbackene“ Frau, die ihrem Mann zu Diensten stand und die eher einem völlig überforderten Opfer-Typ entsprach. Wieder andere beschreiben ihre Mutter als Konkurrentin oder schlechtgelaunte Primadonna.

Fakt ist: Unabhängig davon, ob wir selbst Mutter sind, wurden wir doch alle irgendwann einmal von einer Frau geboren. Ohne uns Frauen ist menschliches Leben (noch) nicht möglich.

Fakt ist auch, dass wir Frauen einen mehr oder weniger ausgeprägten natürlichen Bezug zum Mütterlichen haben. Immerhin signalisierte unser Körper viele Jahre lang jeden Monat aufs Neue, dass die Mütterliche in uns schlummert. Ahnungslos, dass wir an diesen Tagen scheinbar ganz besonders „blutsverwandt“ mit unseren Ahninnen waren.

Doch darum soll es heute primär gar nicht gehen.

Ich möchte Dir heute viel lieber Die Mütterliche als Verkörperung des urweiblichen Schöpferinnen-Prinzips vorstellen.

Darf ich Dich einladen, Deiner inneren Urfrau zu begegnen? Einer Ahnin, die Liebe, Fürsorge, Güte und Geborgenheit, Schöngeist, Hingabe, Vertrauen UND schlichtweg die Wunder des Lebens personifiziert?
Nichts fällt uns Frauen leichter, als all diese Attribute eines Schöpferinnen-Prinzips aus vollem Herzen zu leben. (Vor allem für die anderen!)

Doch da alles in unserem WUNDERvollen Leben immer zwei Seiten hat, finden wir auf der „Gegenseite“ dieser starken liebevollen Schöpferinnen-Attribute auch einen uns schwächenden Anteil:
Dieser zeigt sich im Verzicht und in der Zurücknahme unserer eigenen Bedürfnissen mit all den Träumen und Sehnsüchten, die in uns schlummern. Erst die anderen… und wenn wir damit fertig sind (vorausgesetzt wir sind dann nicht selbst völlig fertig ????), dann denken wir an uns selbst.

Doch: Die Mütterliche Archetypin will nicht nur das „Außen“ und die anderen gut versorgt wissen. Auch wenn es in unserer weiblichen Natur liegt, für andere gut zu sorgen mahnt uns die Mütterliche, auch unser inneres Kind gut zu versorgen.

WER ist dieses innere Kind?

Darüber gibt es unzählige Theorien und viele spirituelle Ansätze. Ich selbst war lange auf der Suche nach diesem geheimnisvollen inneren Kind. Ich habe Familien-Aufstellungen erlebt, zig Bücher darüber gelesen, und manches (im Nachhinein betrachtet) fragwürdige Seminar besucht.

Erst Jahre später habe ich erkannt: All dies wäre gar nicht notwendig gewesen, wenn ich gleich in Kontakt mit dem Archetyp Die Mütterliche gegangen wäre. Und wie das geht, möchte ich Dir gerne beschreiben:

Wie kannst Du in Kontakt mit dieser schöpferkraftvollen Archetypin „Die Mütterliche“ treten?

Der einfachste Weg zu ihr ist genau der Weg, den kleine Kinder zu einer liebevollen Mutter gehen. Offen, voller Vertrauen auf ihre Güte und geradewegs auf ihren Schoß. Wohl wissend, dass sie ein tiefes Verständnis für alle großen und kleinen Befindlichkeiten ihres Zöglings hat. Ihr großes Herz und ihre Bereitschaft zur absoluten Hingabe an uns schenkt uns ein unermessliches Vertrauen in unsere Fähigkeiten.

Stell Dir vor, Du betrittst einen Raum, in dem eine riesige Sofa-Landschaft steht. Im Raum gibt es weitgeöffnete Fenster, die Dich den zarten Blütenduft eines wärmenden Frühlingsmorgens ahnen lassen.

Unzählige bunte Kissen in einer unbeschreiblichen Farbenpracht liegen für Dich bereit auf denen Du Dich niederlassen kannst. Du lässt Dich erfüllen von der Liebe, die Dich in diesem Raum umfängt.

Und dann darfst Du erzählen. Von all Deinen Träumen und Projekten, von all Deinen Ideen und Fantasien, die Dich schon lange umtreiben. Nichts muss mehr länger verborgen bleiben. Alles darf erzählt und berichtet werden. Niemand wird Dich für Deine Erzählungen tadeln. Niemand wird Dich ausbremsen oder für verrückt erklären. Alles darf sein.

Plötzlich beginnen Deine Ideen zu leben. Deine Träume lebendig zu werden.

Diese Reise ans Meer? Natürlich darf sie stattfinden. Das geniale Projekt, das Dich schon so lange beschäftigt, hier wird es ins Leben geholt. Deine Idee eines kleinen Cafés? Hier darfst Du es gedanklich schon einrichten.

Du wolltest schon immer ein Haus in den Bergen, hier ist der Wegweiser über den Grat. Dir träumt es von einem kleinen roten Cabrio? Hier liegt der Schlüssel…

Was auch immer Du in dieses Leben holen möchtest, hier kannst Du Deine Zweifel abgeben und alles Hinderliche ent-SORGEN lassen. Hier gibt es kein „das geht nicht, das kannst Du nicht, das darfst Du nicht.“ Hier genau hier findest Du die Kraft und Unterstützung für all Deine Visionen.

Male, tanze, baue, nähe, UND: knüpfe den Faden zu Deiner Urmutter, die Dich von nun an nähren wird. Sie will kein Perfekt, sie will Dich, mit allem was Du bist und was Du Dir erträumst. Sie nimmt Dich in ihre Arme und spricht:

Hab Mut, mein Kind. Wünsche können nicht irren.

Vielleicht möchtest Du den Monat März dafür nutzen, im Einklang mit dem Frühlings-Erwachen der Natur auch Deinen Neuanfang wagen. Die Mütterliche samt Ostara, der Göttin der Fruchtbarkeit unterstützen jetzt Deine Kreativität, Dein Wachstum und Deine Schöpferkraft.

Falls Du – wie es unsere Chefredakteurin Gela Löhr einst beschrieben hat, eine Hebamme brauchst, dann zögere nicht, mich anzuschreiben. Sehr gerne unterstütze ich Dich dabei, Deine „Babys“ in die Welt zu bringen. Ab April gibt es wieder freie Termine für ganz persönliche Einzel-Coachings.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dir selbst die Mütterliche sein kannst. Damit es Dir gelingt, Dein Innerstes in die Welt hinein zu gebären. Weil diese Welt Frauen wie Dich braucht. WEIL DU WICHTIG BIST.
Sei Dir gewiss, Die Mütterliche, Die Abenteuerin und die Magierin begleiten Deine Reise Seite an Seite mit Dir weiter.

So long, liebe Leserin, bis zum nächsten Mal. Auf Dich und Deine Reisegefährtinnen wartet schon eine neue reizvolle Begegnung mit… (das verrate ich Dir erst im nächsten Blog-Artikel unserer gemeinsamen Archetypen-Reise).

Ich wünsche Dir ein behütetes Wachstum Deiner inneren Kinder in einem sonnigen März.

Deine Silke

PS: Kennst Du unsere Facebookgruppe „Wechseljahre – von der Rebellin zur Königin“ schon? Hier ist immer Trubel, es gibt viel Input von all unseren Redakteurinnen, Interviews, Fragestunden und vieles mehr. Schau doch mal rein!

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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