Mind the Gap oder Du bekommst, was Du wählst

Mind the Gap oder Du bekommst, was Du wählst

Im Alter von fünf Jahren hören Mädchen auf zu träumen. Sie verlieren den Glauben daran, dass sie alles erreichen können, was sie wollen und anstreben.

Bis zu diesem Alter sind Jungen und Mädchen gleichermaßen grenzenlos, maßlos, ohne jeden Zweifel und voller Selbstbewusstsein. In einem wundervollen Selbstverständnis teilen sie ihre Träume mit, die für sie keine Träume, sondern zukünftige Realität sind.

Ich werde Präsidentin, Astronautin, Sängerin, Forscherin, Ärztin, Clown, Beauftragte der UN und lebe in NYC. Kein Quatsch, das hat mir ein kleines Mädchen gesagt. Die Liste ist ohne jedes Limit. Für Jungen und für Mädchen gleichermaßen.

Doch irgendwann, um das 6. Lebensjahr herum, öffnet sich die Schere. Die kleinen Jungen träumen weiter und den Mädchen kommen die ersten Zweifel, ob sie wirklich alles erreichen können. Träume hören auf, echte Träume zu sein. Sie werden zu Wünschen, die unbewusst immer mehr dem Reality-Check unterzogen werden.

„Ich werde niemals Schauspielerin werden, denn ich bin nicht schön genug.“
„Mädchen sind keine Präsidenten.“
„Ich werde mal Mama und heiraten und ich habe auch eine Arbeit, aber mein Mann wird mehr Geld verdienen als ich, denn ich kümmere mich mehr um die Kinder.“

In der Regel beginnen kleine Mädchen mit dem Eintritt in die Schule brav zu werden. Irgendwie unauffälliger. Leiser. Denn brave Mädchen werden gelobt. Und das ist doch schöner als die laute Göre zu sein, die immer nur Ärger macht.

Es hört sich an wie vor 50 Jahren. Doch es passiert immer noch. Tag für Tag.

Natürlich trägt nicht die Schule die Verantwortung. WIR tragen die Verantwortung. Die Schule reflektiert nur die Realität, in der wir leben. Es ist Realität, dass immer noch meistens die Mamas sich mehr um die Kinder kümmern, auch wenn sie einen Job haben. Unabhängig davon, ob es ein Vollzeit- oder Teilzeitjob ist.
Mädchen sehen, dass in den meisten Familien der Mann der Hauptverdiener ist. Ebenso ist der Payment Gap eine traurige Realität. Im oberen Management sind Frauen immer noch genauso unterrepräsentiert wie in der Politik.

Damit sich für die kommenden Generationen dieser Dream Gap zwischen Mädchen und Jungen schließt, gibt es eine Menge zu tun. Deshalb ist es eine meiner Visionen, weltweit ein neues Schulsystem zu etablieren, in denen Mädchen das Träumen nicht verlernen.

Mind the Gap

Doch was ist mit uns, Ladies? Wir haben den Salat, denn wir sind alle mit dem Dream Gap aufgewachsen.

Die Frauen, mit denen ich arbeite, sind alle wundervoll talentiert und gebildet, doch sie alle haben vom vergifteten Apfel des Selbstzweifels gegessen und das Träumen, und noch viel mehr das Realisieren der Träume, verlernt.

„Ich bin nicht gut genug. Ich schaffe das nicht. Ich kann nicht verkaufen.“, sind Sätze, die ich täglich höre. Die sich sogar immer mal wieder in mein eigenes Hirn drängen.

Natürlich können wir die Zeit nicht zurückdrehen und eine Schule der Zukunft besuchen, aber dennoch gibt es keinen Grund, nicht zu träumen. Groß zu träumen. Visionen zu entwickeln. Ziele zu setzen und sich ein finanziell freies Leben aufzubauen. Wenn Du glaubst, das geht nicht, weil Du schon 40, 50 oder 60 bist, dann, meine Liebe, ist der Dream Gap am Werk.
Du hast das Träumen verlernt.

Natürlich reicht es nicht zu träumen. Doch Träume sind die Basis. Wenn Du eine Vision hast, ist sie es, die Dich wie ein Leitstern führt. Diese Vision trägt Dich durch die Arbeit. Nicht harte Arbeit im Sinne von Blut, Tränen, Schweiß und Burnout, sondern im Sinne von Hingabe, Aktionen und Durchhaltevermögen.

Du kannst Deinen Dream Gap zu jeder Zeit schließen, doch Du brauchst einen Masterplan, denn es ist ein wenig so, als wenn das vergiftete Apfelstückchen noch in Deinem Hals steckt und Du es ausspucken musst, bevor Du so richtig durchatmen kannst.

Also, was braucht es, damit Du wieder ohne jedes Limit an Dich glaubst und Dir endlich das Leben Deiner Träume kreierst?

Kennst Du schon unser Manifest für Königinnen?

Clean up your mind

Räum auf. Aber so richtig. Gummistiefel an, Schrubber und Eimer und auf geht’s.

Identifiziere jeden limitierenden Gedanken. Jede vermeintliche Überzeugung, was alles nicht geht. Realisiere, wie oft Du Dinge als gegeben ansiehst, ohne dass es tatsächlich zwingende Naturgesetze sind.

„Ich kann nicht verkaufen, da hält mich irgendwas zurück!“ ist übrigens auch einer dieser Sätze, die gern für Realität gehalten werden.

Werde die beste Reinigungskraft, wenn es um genderspezifische Stereotype geht, wie „Ein Kind braucht die Mutter!“. Auch das ist ein Glaubenssatz, mit dem Du vielleicht sogar Deiner Schwiegertochter, die gern Karriere machen will, gelegentlich das Leben schwer machst.

Du siehst, bei diesem Frühjahrsputz darfst Du kein Auge zudrücken. Du musst in jeder Ecke putzen.
Mit dieser Reinigungsaktion erkennst Du, wie oft Du Dinge denkst, die Dir und der Realisierung Deines Traumes nicht dienlich sind.

End the shame

Die Chance ist groß, dass Du als kleines Mädchen oder auch als junge Frau, wenn Du eine von denen gewesen bist, die groß dachten, die intuitiv wussten, dass sie eine große Aufgabe auf dieser Welt haben, zu hören bekommen hast:

„Glaubst Du, dass Du was Besseres bist?“

Dieser oder andere Sätze mit der gleichen Message sind die vergifteten Apfelstückchen, die Dich haben verstummen lassen. Denn die Scham, die Du damals gefühlt hast, war so groß, sie brannte, fraß Dich auf.

Du wolltest niemanden verletzen, wolltest niemanden kleinmachen, Du wolltest nur Deinen Weg gehen.

Die Gleichung fraß sich in Dir ein: Wenn Du zu groß denkst, machst Du andere klein.

Es ist nicht wichtig, ob Du eine solche Episode tatsächlich hattest. Es ist auch unwichtig, ob Du sie erinnerst. Das ist intuitives Wissen eines kollektiven Traumas. Frauen, die zu groß denken, Frauen, die glauben, sie könnten Wunder vollbringen, Frauen, die sich holen, was sie wollen, Frauen, die zu laut sind, sind gefährdet. In unserer gesamten Geschichte. Natürlich droht Dir heute keine Verbrennung auf dem Scheiterhaufen mehr, doch es ist ein intuitives kollektives Wissen, dass es sicherer für uns ist, uns nicht zu weit vom Tribe zu entfernen. Dafür müssen wir die Regeln einhalten und Teil des Kollektivs sein.

Der Weg zurück zu Deinen Träumen, der Weg in Deine wahre Größe, erfordert also Mut. Den Mut, die Scham, Dich für etwas Besseres zu halten, hinter Dir zu lassen.
„Graue Maus oder Königin?“, haben wir in diesem Artikel gefragt.

Built your squad

Wenn Du groß denken willst, solltest Du nicht mit kleinen, lieben Mädchen spielen.
Was das bedeuten soll, fragst Du Dich? Das heißt, Deine Träume und Visionen werden nicht wachsen, wenn Du Dich ausschließlich mit Frauen umgibst, die keine großen Ziele, Ambitionen und Visionen haben. Das gilt auch dann, wenn Dich keine von diesen Frauen kritisiert, Dir Deine Pläne ausreden will oder Dich einfach irgendwie zurückhält.

Du wirst zurückgehalten, weil Deine Träume nicht genährt werden. Die Überlebens-Regel Nummer 1 seit den Zeiten der Steinzeit-Höhlen ist, dass Du niemals vom Stamm verstoßen werden darfst. DAS ist die Regel für Dein Überleben. Du sicherst Dir Deinen Verbleib im Stamm, indem Du Dich nicht über andere erhebst. Denn das wird Dir nicht verziehen.

Also halten wir uns klein. DAS ist der Grund, warum Du mit den großen Ladies spielen solltest, also denen, die es sich erlauben, ihren Traum zu leben, dafür aufzustehen und ihre Stimme zu erheben. Dieser Stamm lässt dich wachsen. Er fördert Dein Wachstum,  feiert es.

Es ist entscheidend für Deine Zukunft, wer Dein Tribe ist: die kleinen, lieben Mädchen oder die Frauen, die ihren Platz am Tisch einnehmen.

Deine Claudia xoxo

 

Anmerkung der Redaktion: Die Autorin dieses Beitrags ist übrigens eine der mutigen Frauen unserer Videoserie „Frauen im Wechsel“. Alle bereits veröffentlichten Folgen findest Du auf unserem Youtubekanal. Hier der Trailer:

Claudia Münster
Claudia Münster

Claudia Münster ist Money-Mindre-Coach, Business Mentorin, Geschäftsführerin, Juristin, Autorin, Podcasterin und Patchwork-Mutter von vier erwachsenen Kindern. Sie hat die Vision von einer Welt, in der Frauen gleichberechtigt und finanziell unabhängig sind. Als Business Coach und Mentorin unterstützt sie leidenschaftliche, mutige und visionäre Entrepreneure, die ihr Business auf ein anderes Level heben wollen. claudiamuenster.de

Claudia Münster
Claudia Münster

Claudia Münster ist Money-Mindre-Coach, Business Mentorin, Geschäftsführerin, Juristin, Autorin, Podcasterin und Patchwork-Mutter von vier erwachsenen Kindern. Sie hat die Vision von einer Welt, in der Frauen gleichberechtigt und finanziell unabhängig sind. Als Business Coach und Mentorin unterstützt sie leidenschaftliche, mutige und visionäre Entrepreneure, die ihr Business auf ein anderes Level heben wollen. claudiamuenster.de

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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