Wie moderne Frauen die Wechseljahre sehen

Wie moderne Frauen die Wechseljahre sehen

Zugegeben, ich höre sie selten. Aber ab und an erreichen mich diese Stimmen doch. Sie sagen: „Du redest Dir die Wechseljahre herbei. Wer sich nicht so viel damit beschäftigt, merkt sie gar nicht. Das Thema ist doch hausgemacht.“ Viele andere Menschen sagen es zwar nicht, denken aber genauso. Manchmal bin ich denen, die es aussprechen, wirklich dankbar. Sie erinnern mich daran, wie wichtig das Reflektieren des eigenen Tuns und der eigenen Gedanken ist. Denn ab und zu frage ich mich tatsächlich: Muss ich so viel über Wechseljahre, Menopause und Hormone schreiben und reden? Bringt das wirklich was? Wollen Frauen über diese Phase ihres Lebens wirklich lesen? Und sich damit beschäftigen?

Warum ich zur Blogparade über die Wechseljahre eingeladen habe

Zu einer Blogparade wird eingeladen, wenn ein Blogger eine konkrete Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet haben möchte. Dann ruft er seine Blogger-Kollegen auf, die eigene Sicht zu diesem Thema in einem Beitrag darzulegen.

Mit der Blogparade „Meine Wechseljahre und ICH“ wollte ich herausfinden, welche Gedanken und Gefühle Frauen zur großen Hormonumstellung im eigenen Körper haben. Wie wichtig dieser Wandel für jede Einzelne ist und wie er ihr Leben beeinflusst. Wie sie über Schlafstörungen und Depressionen denkt. Wie sie mit schlechter Laune und Schweißausbrüchen umgeht.

Und, ich war neugierig, ob es überhaupt Kolleginnen aus der schreibenden Zunft gibt, die dazu in einer Blogparade – also öffentlich – Stellung nehmen.

Denn einfach ist das keineswegs.

Einige der Autorinnen haben es in ihren Beiträgen erzählt: Wie herausfordernd es ist, sich mit seinen Gedanken und Gefühlen zur eigenen Menopause, zum Ende der Fruchtbarkeit, zu körperlichen Beschwerden zu befassen. Und dass es eine große Portion Mut braucht, damit auch noch an die Öffentlichkeit zu gehen.

Ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Artikel, wie lange ich an ihm herumgefeilt habe und wie ewig es gedauert hat, bis ich auf „Veröffentlichen“ geklickt habe. Mit megamäßigem Herzrasen.

Die Teilnehmerinnen der Blogparade sind erfahrene Autorinnen, Blogger, teilweise Speaker und Coaches. Keine stillen, schüchternen Frauen, die sich nicht trauen, ihre Meinung zu sagen.

Warum hatten dann viele von ihnen Herzklopfen, als sie ihre Beiträge über die Wechseljahre schrieben?

  • Weil die Wechseljahre noch immer ein Tabuthema sind. Und über die EIGENE Hormonumstellung spricht oder schreibt frau schon mal gar nicht.
  • Weil die Wechseljahre wie eine Krankheit gesehen werden. Mit Beschwerden, Symptomen und Medikamenten dagegen. Und als krank will sich niemand gern outen.
  • Weil Frauen Angst haben, als alt abgestempelt und unsichtbar zu werden und alte Menschen in unserer Gesellschaft nicht besonders gewürdigt werden. Wer will schon zu so einer Gruppe gehören?
  • Weil unsere Gesellschaft eine offene, emotional geführte Diskussion um die natürlichen Vorgänge im Körper einfach nicht gewohnt ist. Schade.

Meiner Einladung, einen persönlichen Beitrag über ihre Wechseljahre zu schreiben, sind 31 Frauen gefolgt. So genial! Dabei habe ich noch nicht einmal lange und intensiv getrommelt.

Was ich diesen 31 faszinierenden Autorinnen heute, nachdem die Blogparade abgeschlossen ist, sagen möchte:

Ladies, Ihr habt eine grandiose Parade gerockt. Ihr habt meinen größten Respekt! Ihr seid meine Königinnen!

Viele sehr persönliche, berührende Beiträge sind entstanden. Die meisten Frauen haben sich in ihren Artikeln oder Videos geöffnet, sehr intime Momente und persönliche Schicksalsschläge mit uns geteilt. Andere haben uns an ihren kraftvollen Gedanken und manchmal auch an ihrer Wut teilhaben lassen.

Die Wechseljahre haben für jede Frau offensichtlich ihre ganz eigenen Facetten, jede hat ihre Sichtweise auf die Zeit des Wandels.

So verschieden die Ansätze, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle der Autorinnen zu ihren Wechseljahren auch sind, zweierlei haben alle Beiträge gemeinsam:

Sie betrachten diesen zweiten großen hormonellen Wandel im Leben einer Frau erstens sehr ehrlich, sie beschönigen nicht. Zweitens zeichnen alle Artikel und Videos ein sehr positives Bild, zeigen die Zeit zwar durchaus turbulent, aber eben auch mit sehr kraft- und lustvollem Blick in die Zukunft.

Die Beiträge dieser Blogparade öffnen Herzen und sprengen Schranken. Lies und genieß!

Was mich meine Wechseljahre lehren

Wenn ich überlege, was mich meine Wechseljahre lehren, komme ich immer wieder auf die gleichen drei Punkte. Auch nach all den Beiträgen der Blogparade und dem Hinterfragen des Themas aus ganz neuen Blickwinkeln, sind sie für mich die Quintessenz:

  1. DAS LEBEN IST ENDLICH
    Lebe heute! Mach Dir bewusst, was Dir wichtig ist im Leben und was Du erleben, lernen und genießen willst. Schreib Dir eine Löffelliste und erfülle Dir die Wünsche darauf! Überleg Dir ein Lebensmotto und leb wirklich danach. Jeden Tag und aus vollstem Herzen!
  2. ICH HABE NUR EINEN KÖRPER – UND DER IST NICHT UNKAPUTTBAR
    Lerne Deinen Körper kennen! Lerne zu fühlen, was er braucht und was ihm gut tut. Heg und pfleg Dich jeden Tag. Denk darüber nach, was Dein Körper in den vielen Jahren Deines Lebens schon für Dich geleistet hat. Sei ihm dankbar!
  3. ES GIBT FÜR ALLES EINE LÖSUNG
    Reflektiere Dein Leben! Nimm an, was Du nicht ändern kannst. Nimm in die Hand, worauf Du Einfluss hast! Es gibt so Vieles, was Du aktiv verbessern kannst. Glaub an Dich!

Dieses kostenlose 10seitige eBook „Glücklich mit Hormonchaos“ zeigt Dir die ersten Schritte dazu.

Genau deshalb erachte ich die bewusste Auseinandersetzung mit dem körperlichen und seelischen Wandel im Leben als absolut positiv und enorm wichtig.

Was ich in der Blogparade gelernt habe

Die Blogparade „Meine Wechseljahre und ICH“ erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und lässt mein Herz vor Freude hüpfen. Sie hat mir gezeigt, wie viel Rede- oder auch Schreibbedarf in unserer Gesellschaft zum Thema Wechseljahre besteht.

Welche Unsicherheiten und Ängste mit der Hormonumstellung in den Wechseljahren verbunden sind. Jede Frau erlebt ihre eigenen wellenförmig auftretenden Erscheinungen, ob körperlich oder seelisch in diesem großen Veränderungsprozess. Und eine der allerbesten Erkenntnisse nach dem Erscheinen aller Beiträge war, wie groß die Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung ist. Denn jeder Beitrag wurde auf diversen Kanälen geteilt und wertschätzend kommentiert.

Noch etwas hat mir diese Blogparade deutlich gemacht: Welche Power in den heutigen Frauen in den Vierzigern, Fünfzigern und Sechzigern steckt! Unglaublich starke Beiträge waren dabei, die beeindruckende Geschichten erzählen, Mut machen und gigantisch motivieren.

Und, dass es so viele offene, mutige, weise Frauen gibt!

Mein ganz persönliches Fazit nach all den persönlichen und kraftvollen Beiträgen dieser Blogparade:

Meine Vision von einer Welt voller weiser, schöner, stolzer Königinnen ist klarer geworden und näher gerückt. Ich bleibe dran.

Auf eine Welt voller Königinnen habe ich außerdem einfach so richtig Lust .

Tief dankbare Grüße,

Deine Gela

PS: Was hat Dich in dieser Blogparade am meisten bewegt und berührt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

4 Gedanken zu „Wie moderne Frauen die Wechseljahre sehen“

  1. Liebe Gela,
    zunächst einmal ein ganz großes DANKE. Es war eine wirklich gewaltige Aufgabe, über 1 Monat die Motivation, Begeisterung und Empathie aufrecht zu erhalten. Und jeden Tag einen Artikel auch wirklich Online zu stellen (ich selbst hatte technische Probleme und dachte schon, ich bin die erste „No Show“. Hatte aber dann doch geklappt).
    Bei einigen Artikeln dachte ich: Ja, genau so ist es, das könnte ich geschrieben haben. Bei anderen Schreiberinnen konnte ich die Geschichte gar nicht nachvollziehen, es gab wenig Gemeinsamkeiten. Und war gerade deshalb auch lehrreich.
    Woran ich immer denken musste: als ich 3 Jahre in Peking gelebt und gearbeitet hatte, war ich morgens meistens die erste im Büro. Da war nur eine Frau in mittleren Jahren, die man Nanni nannte. Die putzte, füllte den Kühlschrank auf und schaute, dass alles am Platz stand. Meistens waren unsere Unterhaltungen in einem Mix aus Englisch, Händen und Füßen. Irgendwann hatten wir eine Kollegin, die übersetzte und irgendwie kam die Sprache auf Wechseljahre. Eine amerikanische Kollegin und ich wollten wissen, wie chinesische Frauen damit umgehen. Egal, wie wir es formulierten, sie verstand die Frage nicht. Später erklärte mir eine chinesische Kollegin, die lange in den USA gelebt hat, dass das überhaupt kein Thema für die Frauen ist. Die Periode hört auf, sie können keine Kinder mehr bekommen und gut ist. Sie gelten dann als weise Frauen.
    Soweit ich informiert bin, gibt es in Japan gar kein Wort für „Hitzewallungen“…..
    Damals hatte ich mich gefragt, ob wir uns die Probleme vielleicht nur herbeireden. Inzwischen denke ich aber, dass wir sehr viel sensibler auf unseren Körper und seine Signale achten.
    Also, ein superspannendes Thema und ich hoffe, der Austausch geht weiter.

    Antworten
    • Liebe Heike,
      das habe ich sehr gern gemacht. Heute ist Tag 1 nach der Blogparade und mir fehlt richtig was
      Angst vor der „No show“ hatten übrigens so einige Autorinnen, aber wie es eben ist: Am Ende ist alles gut!

      Danke für Deine Geschichte aus Peking. Bei vielen Asiatinnen wirkt sich die Ernährung auch positiv aus, die beeinflusst ja gerade die Hitzewallungen sehr stark. Wahrscheinlich gibt es in Japan deshalb kein Wort dafür. Und viele Frauen haben natürlich gar keine Zeit und Kraft, sich mit solch einem komplexen Thema auseinanderzusetzen. Sie funktionieren einfach nur Tag für Tag, glaube ich. Woran wir hier in unserer Gesellschaft gemeinsam arbeiten sollten, ist tatsächlich die Anerkennung, der Status, den ältere Menschen haben. Wenn wir den schaffen zu verbessern, wird auch die Angst vor den Wechseljahren geringer werden. Ich freue mich auf den weiteren Austausch, liebe Heike.

      Danke, dass Du dabei warst! LG Gela

      Antworten
  2. Oh mein Gott, du hast mein Herz und meine Seele tief berührt mit deinen Worten… mir liefen die Tränen beim Lesen.
    Ja diese Blogparade war sehr inspirierend, Mut machend, lustig und jede Königin ist so besonders. Ich fühlte mich getragen und verstanden. Herrlich!
    Ich danke dir aus tiefstem Herzen
    Und nein, eigentlich bin ich nicht mutig und traue mich nicht so oft meine Meinung laut kundzutun. Doch dank dir fällt mir dies jetzt leichter, denn ich gehöre zum Kreis der Königinnen.

    Antworten
    • Liebe Sylke, Du kannst stolz auf Dich sein! Du bist eine würdige Königin und ich bin sehr froh, Dich in unserem Kreis zu haben. Danke, dass Du uns an Deinen Gedanken hast teilhaben lassen <3
      Alles Liebe, Gela

      Antworten

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