Du willst Dich wieder mehr bewegen? So startest Du richtig!

Es gibt Menschen, für die ist "Alltag ohne Bewegung" wie "Dallas ohne J.R." - Du erinnerst Dich? Beides gehört zusammen wie "Deckel auf Topf". Diese Menschen haben ihre regelmäßigen Sporteinheiten mit hoher Wertigkeit in ihren Alltag integriert und bauen andere Dinge drum herum. Dann gibt es die "Ich-würde-ja-gerne-aber-Menschen", die seit Jahren verständliche Gründe dafür haben, warum der richtige Zeitpunkt für mehr Bewegung im Alltag noch nicht gekommen ist. Und dann kenne ich solche, die schon ihr Leben lang als sogenannte "Sportmuffel" unterwegs sind und Bewegung komplett aus ihrem Wortschatz gestrichen haben. Ganz egal, in welcher dieser Gruppen Du Dich wiederfindest, Du hast Deine Entscheidung im Normalfall bewusst getroffen und fühlst Dich damit wohl. Oder?
Inhaltsverzeichnis

Bedürfnisse des weiblichen Körpers in den Wechseljahren

Ob wir wollen oder nicht: Die Wechseljahre stellen für uns Frauen häufig neue Spielregeln auf. Wenn Du das liest, wirst Du mir wahrscheinlich zustimmen.

Gewichtszunahme, schlechte Laune, schwaches Bindegewebe, um nur drei mögliche Begleiterscheinungen zu nennen, motivieren uns oft, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen – auch und vor allem in Bezug auf Bewegung.

Ich treffe häufig auf Frauen der oben genannten Gruppen Zwei und Drei. Diese Frauen sind in der Umbruchphase ihres Körpers plötzlich völlig motiviert, sich zu bewegen. Das ist großartig! Viele kommen mit den gleichen Fragen: „Welche Art von Bewegung passt zu mir?“ und „Wie finde ich das richtige Maß“?

Wirklich gute Fragen, denn die Medien sind voll mit Ratschlägen, Do´s and Don´ts, Videos und Posts in den sozialen Netzwerken.

All die vielen Sporttipps in den Medien hören sich gut an und sehen meistens auch gut aus. Aber die Sorge, etwas falsch zu machen hindert viele Frauen daran, überhaupt zu starten (nicht ganz unberechtigt).

Das wiederum ist sehr schade, und daher möchte ich heute etwas Klarheit für Dich schaffen, falls Du Dir diese oder ähnliche Fragen auch stellst.

Welche Veränderungen in der Menopause mehr Bewegung fordern

Vorab ein kurzer Blick auf die Bedürfnisse, die der weibliche Körper in den Wechseljahren hat, um den Antworten näher zu kommen. Du solltest wissen, dass

– dein Körper zunehmend an Muskelmasse verliert (ab dem 50. Lebensjahr ca. 1%/Jahr)

– sich Dein Stoffwechsel verlangsamt,

– sich dadurch Dein Körperfettanteil in der Regel erhöht

– durch veränderte Strukturen Dysbalancen oder Dysfunktionen entstehen (Schmerzen)

– wir Menschen in der Regel zu viel sitzen und uns zu wenig bewegen (Ausnahmen bestätigen die Regel) und

– dadurch das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflusst wird.

Deshalb wollen Frauen in den Wechseljahren mehr Sport machen

Daraus resultieren verständlicherweise die meist genannten Ziele von Frauen in der Lebensmitte:

  • Aufbau der Muskulatur
  • Reduktion von Schmerzen
  • Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes
  • gesund werden und bleiben

Worum es beim Sport ab 40 oder 50 geht

In der jetzigen Lebensphase geht es nicht darum, das Maximale an Fitness aus Dir heraus zu holen. Es ist nicht wichtig, im nächsten Jahr den Marathon zu laufen oder im Fitnessstudio daran zu arbeiten, Dein maximal bewegtes Gewicht immer wieder zu erhöhen (gut, wenn es doch so ist).

Es geht vielmehr darum, eine gesunde Balance zu finden. Eine Balance zwischen Deiner körperlichen Fitness, Deiner emotionalen Gesundheit, Deiner bewussten Ernährung und Deinem Mindset (Denkweise, Mentalität). Kurz gesagt, deinen maximalen Wohlfühlfaktor.

Darum geht es übrigens auch gerade in unserer großen Blogparade „Bye, bye Traumfigur? Wie geht das mit dem Wohlfühlgewicht ab 40 oder 50?“

Wie fange ich am besten an, mich mehr zu bewegen?

Nehmen wir also an, Du möchtest mehr Bewegung in Dein Leben bringen, bist aber verunsichert wie Du starten sollst und was „gut“ für Dich ist.

Dann lade ich Dich jetzt ein, diese drei Fragen zu beantworten:

Welcher Sport macht Dir Spaß?

Der Spaßfaktor ist ein absolut wichtiger Richtwert! Finde heraus, was Dir wirklich Spaß macht. Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Schwimmen. Mit der Freundin zum Yoga gehen oder lieber allein durch den Wald joggen. Powerwalking in der Gruppe oder Tanzen.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, und ich bin sicher, es gibt auch etwas, was DIR Spaß macht. Aller Anfang ist schwer, da hilft es ungemein, wenn Du wirklich mit Freude dabei bist.

Wie oft möchtest Du Dich sportlich betätigen?

Ist Dir spontan eingefallen, woran Du Spaß hättest? Super! Dann überlege Dir jetzt, wie viel Zeit Du investieren möchtest?

Die Woche hat 168 Stunden, davon schlafen wir ca. 56 Stunden, das heißt, es stehen uns noch 112 Stunden zur Verfügung. Wow! Wie viele Stunden davon möchtest Du wöchentlich für die Art Bewegung abzwacken, die Dir richtig Spaß macht? Eine Stunde, zwei oder drei?

Achtung: Sei realistisch und setze Dein Ziel anfangs nicht zu hoch! Die Motivation lässt nach einer Weile naturgemäß etwas nach. Aus einem zu hoch gesteckten Ziel kann an dieser Stelle schnell Druck entstehen und das wirkt kontraproduktiv.

Warum willst Du Dich mehr bewegen?

Und nun zur wichtigsten Frage: Warum möchtest Du Dich mehr bewegen? Finde heraus, was Dein wirkliches Ziel ist, dein Need. Ich gestehe, das ist etwas tricky. Ein Beispiel:  Dein Ziel ist es, fünf Kilo abzunehmen. Warum? Weil Dir jemand gesagt hat, es würde Dir besser stehen oder weil Du gehört hast, dass ein Body Mass Index über einundzwanzig ungesund ist? Das sind gute Gründe, aber sie beschreiben nicht Dein Need, denn sie kommen „von außen“.

Damit Du dauerhaft durchhältst und auch an schlechten Tagen motiviert bist, brauchst Du einen Grund, der aus Dir heraus kommt, der Dich immer und immer wieder bei der Stange hält.

Dieser Grund, Dein NEED, kann ganz simpel sein, beispielsweise Deine Lieblingshose, in die Du endlich wieder reinpassen möchtest.

Für diesen Artikel haben wir verschiedene Profis nach ihren besten Tipps zum Dranbleiben befragt: Schau mal rein: https://lemondays.de/motivation/dranbleiben-erfolgstipps/

Mehr Bewegung in den Wechseljahren – Fazit

Welche Art von Bewegung zu Dir passt, konntest Du mit diesen Fragen hoffentlich klären, und Du weißt auch, wie viel Zeit Du investieren möchtest.

Die Frage nach der Häufigkeit des Trainings ist im Allgemein sehr schnell beantwortet. Dreimal wöchentlich dreißig Minuten intensive Bewegung sind ein Geschenk für Deinen Körper. Wenn Du Dir nur eine Stunde pro Woche Zeit nehmen möchtest, trainierst Du drei Mal 20 Minuten. Bei drei Stunden kannst Du drei Mal eine Stunde trainieren.

Da wir jetzt wissen, dass wir zunehmend Muskelkraft verlieren, sollte der Fokus auf Krafttraining liegen, zumal Muskeln Energie verbrauchen – sogar nachts. Das verbessert die Energiebilanz!

Und dann fang´ einfach an! Suche Dir Deine Lieblingssportart und vereinbare Probestunden in örtlichen Vereinen oder Studios. Walke zügig und regelmäßig durch den nahegelegenen Park oder nimm´ häufiger das Fahrrad.

Ein Tipp zum Schluss: Ein gezieltes Krafttraining lässt sich anfangs sehr gut durch einen Trainer anleiten, um Deine Sorge, etwas falsch zu machen, gar nicht erst entstehen zu lassen.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg und wer weiß… vielleicht ist der Alltag ohne Bewegung auch für dich bald wie „Dallas ohne J.R.“.

Verrate uns Deine Antworten auf die Fragen gerne in den Kommentaren.

Herzlichst,

Deine Tine

Picture of Tine Möller
Tine Möller

Tine Möller arbeitet seit fast dreißig Jahren als Trainerin in der Fitnessbranche. Seit fünf Jahren hat sie sich als Regionalpartnerin von Laufmamalauf auf den Outdoorsport mit Müttern nach Schwangerschaft und Entbindung spezialisiert. Als Beckenbodentrainerin und Ernährungscoach, aber auch aus eigener Erfahrung, weiß sie, wie sich der Körper in den Wechseljahren verändert. Daher ist es ihr ein wichtiges Anliegen, Frauen bereits zu Beginn dieser Lebensphase in den Bereichen Bewegung und Ernährung zu unterstützen und zu begleiten. tinemoeller.de

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Tine Möller

Tine Möller arbeitet seit fast dreißig Jahren als Trainerin in der Fitnessbranche. Seit fünf Jahren hat sie sich als Regionalpartnerin von Laufmamalauf auf den Outdoorsport mit Müttern nach Schwangerschaft und Entbindung spezialisiert. Als Beckenbodentrainerin und Ernährungscoach, aber auch aus eigener Erfahrung, weiß sie, wie sich der Körper in den Wechseljahren verändert. Daher ist es ihr ein wichtiges Anliegen, Frauen bereits zu Beginn dieser Lebensphase in den Bereichen Bewegung und Ernährung zu unterstützen und zu begleiten. tinemoeller.de

Alle Aussagen und Empfehlungen in diesem Artikel sind sorgfältig recherchiert und für gesunde Frauen gedacht. Unsere Beiträge bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat und es wird keine Haftung übernommen. Auf jeden Fall solltest Du Dich in deinen Wechseljahren regelmäßig mit deinem Gynäkologen besprechen, gegebenenfalls auch mit Endokrinologen und Heilpraktiker.

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