Was haben Wechseljahre und Künstliche Intelligenz (KI) gemeinsam?
„Dumme Frage, warum soll ich mir darüber Gedanken machen?“ Der gemeinsame Nenner sind Veränderungen. Oder auf Englisch: Changes. In großen Unternehmen gibt es sogar einen Change Manager, der dafür sorgt, dass alles reibungslos abläuft.
Wenn Du eine Frau bist und am Anfang der Wechseljahre stehst, wirst Du vermutlich ein unbehagliches Gefühl haben. Vielleicht sogar Angst. Du hast bei Freundinnen beobachtet, was die Wechseljahre aus ihnen gemacht haben: Zicken, die plötzlich klatschnass geschwitzt waren, unberechenbar, unkonzentriert, nicht mehr sie selbst. Es gibt aber auch Frauen, die sagen: „Bei mir blieb die Periode aus, und das war’s dann“.
Du weißt also nicht, was Du erwarten kannst. Das macht Angst. Du weißt auch nicht, was danach kommt. Ändert sich alles? Wird das Leben besser oder schlechter? Niemand kann Dir das beantworten und die meisten Menschen können mit dieser Ungewissheit schlecht umgehen. Und könnten dafür tatsächlich einen „Change Manager“ gebrauchen. Das gibt es eigentlich schon: Wechseljahrescoaching, das Frauen hilft, leichter durch diese Zeit zu kommen.
Ähnlich ist es mit Künstlicher Intelligenz (KI).
Im Sommer 2022 hatten die wenigsten von ChatGPT gehört. KI ja, aber das war etwas, was uns nicht berührte. (Kleiner Fun Fact am Rande: in meinem Studium Mitte/Ende der 80er Jahre lernte ich in den EDV-Vorlesungen noch ELIZA kennen, eine Pseudo-KI. Fand ich damals unheimlich cool.) Und plötzlich ist sie (oder er? Oder es?) da und wird auch nicht mehr verschwinden.
Einige wenige Menschen gehen entspannt die neuen Technologien an, lernen, was sie können und machen sich die Tools zu Nutze. Andere haben Panik, dass ihr Job vielleicht von einer KI übernommen werden könnte.
Nur der Job? Laufen in einigen Jahren nur noch Roboter herum, die sich nicht mehr steuern lassen? Wird KI die Menschheit auslöschen?
Entspanne Dich und siehe sowohl in den Wechseljahren als auch in der KI die positiven Seiten, die Dein Leben bereichern können. Aber natürlich will ich die negativen Seiten nicht ausblenden. Wie bei allen Changes oder Veränderungen läuft der Prozess viel reibungsloser ab, wenn wir selbst das Ruder in die Hand nehmen. Sprich: uns informieren und nicht gleich in Panik geraten.
„Veränderung ist unvermeidlich. Warum also nicht gleich eine Veränderung zum Besseren vornehmen? Ich schlage Schokolade vor.“
Autor unbekannt
Wechseljahre – die unangenehmen Seiten
In den Wechseljahren ändert sich die Hormonlage mehr oder weniger drastisch. Östrogen und Progesteron gehen in den Ruhestand und manchmal ist die Reise etwas holprig. Die Hormone gehen nicht langsam und kontinuierlich, sondern es kann durchaus zu heftigen Schwankungen kommen, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat. Diese Schwankungen führen zu den berühmten und berüchtigten Symptomen: Hitzewallungen, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen sind die Top 3, unter noch vielen anderen Symptomen.
Wenn manche Frauen sagen, dass die Reise manchmal etwas unangenehm ist, aber im Großen und Ganzen erträglich, so mag das durchaus stimmen. Studien haben ergeben, dass etwa 25 % der Frauen keine Beschwerden haben, aber auch 25 % unter heftigen Symptomen leiden. Die restlichen 50 % leiden moderat. Was immer das heißen mag.
Ja, es kann eine unangenehme Zeit sein, die sich wie eine Achterbahnfahrt anfühlt, aber niemand sollte leiden. Ich habe in der Vergangenheit schon häufig darüber geschrieben, was wir durch die richtige Ernährung oder auch Bewegung viele der Beschwerden lindern können.
„Veränderung ist wie eine Fahrt auf einer Achterbahn. Du kannst schreien oder die Hände in die Luft werfen – aber am Ende wirst Du lächeln.“
Walt Disney
Wechseljahre als Chance sehen
Die Wechseljahre können eine ganz große Chance sein, um etwas Neues zu wagen, um Veränderungen aktiv anzugehen. Wenn Du jetzt um die 50 bist, hast Du noch rund 30-40 Jahre (oder mehr) vor Dir.
Du hast Deine Pflicht als Mutter absolviert. Jetzt kommt Deine Zeit. Für viele Frauen ist das Ausbleiben der monatlichen Regelblutung eine Erleichterung. Aber auch ein Einschnitt, der das Ende der fruchtbaren Jahre einläutet. Eine gute Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen und über Veränderungen nachzudenken.
Dein Job langweilt Dich zu Tode und jüngere Leute werden bevorzugt befördert? Zeit für einen Neuanfang. Du bist jung genug, um Dir neue Skills anzueignen und topfit für den Arbeitsmarkt zu werden. Oder Dein eigenes Business zu starten.
Du wolltest schon immer ein Instrument oder eine Sprache lerne? Los geht’s!
Zur Inspiration biete ich meinen Kurs: „Wechseljahre als Chance“, an, den Du noch bis August zum Geburtstagspreis erwerben kannst.
„Veränderung ist wie ein Tanz – manchmal trittst du auf die Zehen anderer, aber am Ende hast du Spaß.“
Fred Astaire
KI – die bedrohlichen Seiten
Die Mehrzahl der Menschen sehen Künstliche Intelligenz (KI) zum jetzigen Zeitpunkt als Bedrohung an – weil sie gar nicht genau wissen, was das ist und wie KI funktioniert. Die Menschen, die bereits damit arbeiten, haben wesentlich weniger Bedenken.
Also sehe ich auch hier wieder die Angst vor dem Unbekannten, vor Veränderungen.
Ja, es werden Arbeitsplätze verloren gehen, aber es werden auch neue entstehen.
Ein großes Problem ist die mangelnde Transparenz: Laien verstehen kaum, wie LLMs (Large Language Models) „trainiert“ werden und nehmen alles, was ChatGPT ihnen erzählt, als bare Münze. Aber ein Phänomen bei KI ist „Hallucination“. Wenn der Bot die exakte Lösung nicht kennt, erzählt er Dir mit voller Überzeugung den größten Müll. Wenn so etwas zum gleichen Thema immer wieder passiert, wird die KI mit diesen „Fake News“ trainiert und das hat dann den schönen Namen „Snowballing Hallucinations“. Wie soll ich das als Laie erkennen? Das Resultat, das ich schon heute beobachte: mehr und mehr schlechte Texte, die auch noch sachliche Fehler haben ….
Für uns persönlich sehe ich die größte „Bedrohung“ in Berührungsängsten. Wir sind nicht mit Smartphone, Laptop und Internet groß geworden. Allein das ist schon eine große Veränderung, die die meisten von uns aber gemeistert haben. Wir brauchen aber nicht nur Überwindung, sondern auch gute Mentoren, um uns die Technologien näherzubringen. Die nach Möglichkeit auch unsere Sprache sprechen und in unserem Alter sind.
„Veränderung ist wie das Zähneputzen: Am Anfang fühlt es sich komisch an, aber später fragst Du Dich, wie Du jemals ohne leben konntest.“
Autor unbekannt
KI als Chance sehen
Die KI kann uns viele lästige Arbeiten erleichtern oder gar ganz abnehmen. Das erlaubt uns mehr Zeit für wichtige Aufgaben. Wenn ChatGPT, GPT4, Claude2 und BARD (oder eine andere KI) mir einen Text vorschreiben, werde ich ihn zwar niemals exakt übernehmen. Aber ich habe einen ersten Entwurf, etwas, woran ich arbeiten kann. Das macht es um so vieles leichter, endlich den Anfang zum Schreiben zu finden.
Ich bin überzeugt, in der Zukunft werden wir noch sehr viele Erleichterungen sehen. Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen? Da kann die KI lästige Routinearbeiten abnehmen, um so qualifizierte Mitarbeiter mit wichtigen und sinnvollen Aufgaben zu betreuen. Veränderungen wird es so oder so geben und die KI kann da einen positiven Einfluss haben.
Auch in vielen Anwendungen in meinem zweiten Fachgebiet, Controlling, sehe ich große Veränderungen: ich kann nicht in Excel in VBA (Visual Basic for Applications) programmieren. Aber ChatGPT kann es. Solange ich die Grundlagen verstehe und weiß, was ich will, ist das eine große Erleichterung.
Klar kann es eine Herausforderung sein, die Prinzipien zu verstehen und Prompts zu lernen. Aber Lernen, überhaupt jede Veränderung und Abweichung von der Routine, hält uns auch im Kopf jung. Da schließt sich dann wieder der Kreis zur gesunden Lebensführung, wie ich es in meinem Blogbeitrag beschrieben habe: „Frauen und Alzheimer: vorbeugen statt vergessen„.
Und ich bin davon überzeugt, dass KI uns in ganz vielen Lebensbereichen unterstützen wird, an die wir heute noch gar nicht denken.
Wenn Du da etwas Positives lesen möchtest, empfehle ich Dir den Artikel von Andreessen Horowitz: „Why AI will save the world“.
Fazit
Veränderungen, Changes, gehören zum Leben dazu. Sie lassen sich nicht aufhalten, und sind in den allermeisten Fällen positiv zu sehen.
Ja, wir geben etwas auf und müssen uns auf etwas Neues einstellen. Oft werden wir nicht gefragt und haben kaum Einfluss. Das ist es, was vielen Menschen Angst macht.
Aber meistens ist dieses Neue eine große Chance, um uns weiterzuentwickeln. Nicht umsonst sind sich die Wörter CHANCE und CHANGE so ähnlich.
„The only way to make sense out of change is to plunge into it, move with it, and join the dance“
Alan Watts, ein britischer Religionsphilosoph
Anzeige
Titelfoto: Canva