Wenn die Gedanken Zweifel säen
Eine rote Ampel stoppt Joya’s Flow und sie stellt nachdenklich fest:
Die Aussage ICH BIN SUPER fühlt sich irgendwie zwiespältig an:
Sie klingt einerseits nach Miss Perfect oder Mrs. Super-Woman. Andererseits klingt sie auch genau danach, was Joya zwar liebend gerne sein und gleichzeitig unbedingt vermeiden will!
Wer von uns würde nicht gerne von sich behaupten ICH BIN SUPER? Wenn es nur nicht so arrogant klingen würde. Anmaßend, überheblich, eingebildet.
Joya überlegt: Wenn da stehen würde, ich fühle mich super, käme mir persönlich das schon wesentlich mehr entgegen! Fühlen kann ich im Innen. Ohne laute Parolen. ICH BIN SUPER fühlt sich dagegen eher wie überhebliches und eingebildetes Statement an. Und das will Joya nun wirklich nicht.
„Warum eigentlich?“ meldet sich eine Stimme in Joya’s Kopf. „Warum löst dieser Satz in Deinem weiblichen Reptiliengehirn sofort eine Alarmglocke aus?“ Die kleine Revoluzzerin in Joya klatscht in die Hände und redet ohne Punkt und Komma weiter.
„Was würde denn passieren, wenn Du einfach von Dir völlig überzeugt behaupten würdest, dass Du super bist?“
Hupend und schimpfend wird Joya aus ihren Gedanken gerissen. Ein stinkender Lastwagen holt Joya aus ihren Tagträumen. Und prompt meldet sich eine andere vertraute Stimme und mahnt: „Eigenlob stinkt, liebe Joya!“
Stinkt Eigenlob tatsächlich?
„Papperlapapp“, denkt Joya. „Mir stinkt vielmehr die Tatsache, dass wir Frauen anscheinend immer noch Frauenquoten brauchen!“ Wütend schnaubt sie vor sich hin: „Kam jemals irgendwer auf die Idee, endlich mal eine Männerquote einzuführen?“
Joya stänkert weiter: „Und mir stinkt schon lange, dass ein Superman ein „ganzer Kerl“ ist und wir Frauen höchstens den Titel „Super-Nanny“ verliehen bekommen!“
Die Ampel schaltet auf gelb und Joya gibt wütend Gas. Mit zusammengekniffenen Augen fährt sie nach Hause.
Raus aus dem Gedankenchaos
„Jetzt brauche ich erst mal eine Tasse Kaffee, einen Stift und ein Blatt Papier. Immer wenn sich Joya in irgendwelche Gehirn-Karussells verliert, greift sie zu einer Übung, die sie mal in einem Kloster-Wochenende gelernt hat:
Wie führe ich eine achtsame Kommunikation mit mir selbst?
Magst Du auch mitmachen? Dann hol Dir einen Stift und notiere Dir alles, was sich in Deinem Leben positiv verändert hat und Deinen Selbstwert nährt:
Joya erinnert sich, was sie gelernt hat:
Das Leben ist ein Spiel. Das Spielbrett des Lebens sieht aus wie ein Schachbrett. Es gibt schwarze Quadrate und weiße Quadrate. Die Spielregeln sind relativ einfach:
Regel 1: Du entscheidest welche Farbe Du wählst.
Auf den weißen Feldern baust Du neuen Selbstwert auf. Auf den schwarzen Feldern baust Du Denkmäler für Deine schweren, alten, längst überholten Geschichten.
Regel 2: Es ist einzig und allein DEINE Entscheidung, auf welchem Feld Du stehen willst.
Dem Spielfeld selbst ist es relativ egal, auf welcher Farbe Du Dich bewegst. Du kannst jederzeit die Farbe wechseln, denn Dein Hirn-Kino ist gar nicht so bestimmend wie Du vielleicht glaubst! Du kannst
- immer selbst entscheiden, was Du denkst und
- jederzeit das Spielfeld wechseln.
WO möchtest Du Deine Dame ins Spiel bringen?
Joya setzt ihre Gedanken-Dame natürlich auf das weiße Feld und notiert den Satz:
Ich bin super, denn….
Doch just in diesem Moment sträubt sich etwas in Joya‘s Hirn-Kino. So super bin ich doch gar nicht, weil….
Fast müsste Joya ihre Spielfigur auf ein schwarzes Feld setzen, aber schnell entscheidet sie sich für eine weis(s)e Frage:
Was hat sich in den letzten 20 Jahren meines Lebens ins Positive verändert?
- Ich bin gelassener geworden. Joya rückt auf das nächste weiße Feld.
- Ich rege mich nicht mehr so schnell auf…Ich kann Dinge auch mal liegen lassen, ohne schlechtes Gewissen.
Joya springt weiter.
- Ich bin freier geworden…. Vieles geht mich nichts mehr an. Der Kampf um die Anpassung, das Konkurrenzdenken, die Karriere-Hamsterräder, der Jugendwahn…
Joya überlegt: Der Jugendwahn? Naja, bis auf die schwabbeligen Oberarme…
Schwupp, ein schwarzes Feld… Nichts wie weg, denkt Joya und legt ihre Dame konzentriert auf ein weißes Feld:
Was hat sich noch ins Positive verändert?“
- Ich nehme mir mehr Zeit für mich selbst. Ich werde noch immer gebraucht, aber ich lasse mich nicht mehr verbrauchen.
- Ich treffe viel leichter Entscheidungen, die mir gut tun, weil ich nicht mehr so viele Erwartungen im außen habe, sondern mir selbst genüge.
- Ich kann vieles distanzierter betrachten, weil ich mich nicht mehr ständig bewähren, vergleichen oder behaupten muss.
- Ich muss mich nicht mehr verbiegen, um mich irgendwem anzupassen, weil ich für mich passe.
- Ich bin ehrlicher geworden. Mit mir und mit allen anderen. Ich muss niemandem mehr etwas vormachen. Ich bin ich und das fühlt sich gut an.
- Ich bin dankbarer geworden. Weil ich den Segen über meinem Leben erkenne.
Joya grinst. Jetzt läuft es wie geschmiert auf den weißen Feldern. Ich will noch mehr Einhorn-Glitzer…
- Ich habe mehr Vertrauen ins Leben bekommen. Weil ich die Lebens-Regeln kenne.
- Ich vertraue mir selbst. Das hat mich unabhängig gemacht, von Meinungen, von Vorgaben, von Lehrern, von Regeln und irgendwelchen Halbwahrheiten.
- Ich habe ein sehr gutes Bauchgefühl entwickelt und erlaube mir dem zu folgen. (Kein Wunder brauche ich etwas mehr Platz für sooo viel Gefühl ????)
Wow, was für ein großartiges Gefühl. Joya klopft sich freudestrahlend auf den Bauch.
Weißt Du eigentlich noch, warum Selbstliebe schöner macht als jede Diät? Darüber hat Joya hier im Magazin auch schon mal berichtet.
- Ich brauche kein Lob mehr von außen. Ich bin selbst stolz auf mich, weil ich sehe selbst sehe, was ich in all den Jahren geleistet und erreicht habe.
- Ich bin weiser geworden. Ich sehe heute, dass ich vieles richtig gemacht habe und ich erkenne, was ich falsch gemacht habe und kann es dadurch in jedem Moment besser machen.
- Ich habe vieles verziehen. Weil ich heute weiß, dass mich alle Schwierigkeiten, die ich überwinden musste, letztendlich deutlich vorangebracht haben.
- Ich bin großzügiger geworden. Mit mir, mit meiner Zeit, mit meiner Leistung und auch im Umgang mit anderen Menschen. Das hat sehr viel Druck aus meinem Leben genommen.
Joya atmet tief durch. Glücklich stellt sie fest: Gut gemacht!
Nun wartet noch eine Hürde: Im Kurs im Kloster musste sie alles auf einen Nenner bringen, genauer gesagt auf einen Satz, der nicht mehr als drei Worte beinhalten durfte.
Joya strahlt. Jetzt kann sie nicht mehr anders, als zu behaupten: ICH BIN SUPER!
Joya spürt nach und nickt anerkennend mit dem Kopf: Ich glaube es tatsächlich. Und es fühlt sich überhaupt nicht arrogant, überheblich oder anmaßend an. Genüsslich lässt sie die drei Worte tief in ihr Herz sinken und atmet tief durch.
ICH BIN SUPER.
Herzliche Grüße,
Deine Silke
PS: Hast Du mal darüber nachgedacht, wer eigentlich für Dein Glück verantwortlich ist?
Beitragsbilder: depositphotos.com @ yanlev
3 Gedanken zu „Ich bin super“
Liebe Silke,
ich wusste es schon als Kind, mein Glück kommt nur aus mir heraus. Dann wurde das Wissen in den Schatten gedrängt. Aber nicht lange, denn es war nicht auszuhalten. Mein Licht allerdings stellte ich viele Jahrzehnte unter den Scheffel bis ich es nicht mehr aushielt. Eine Herausforderung gigantischen Ausmaßes. Heute ist es mir gelungen mein Licht leuchten zu lassen.
Alles Liebe
Annette
Hallo liebe Annette,
und wiiiiiiiiie dein Licht leuchtet ♥♥♥
Auch ich kenne die Zeiten, in denen ich mich eher „versteckt“ habe. Zeiten, in denen ich mir selbst nicht erlaubt habe, mich zu zeigen. Ich fühlte mich zu dick, zu alt, zu unsportlich, zu….. und habe dabei vieles, nach dem ich mich so sehr gesehnt habe, selbst im Keim erstickt.
Erhielt ich Komplimente, oder bekam ich ein Lob, so habe ich es entweder nicht geglaubt, oder sofort heruntergespielt.
Sich selbst anzuerkennen, ist – wie du schreibst – eine Herausforderung gigantischen Ausmaßes, wenn man, wie ich damals, ein mickriges Selbstbild von sich hat.
Doch irgendwann wurde die “ stille Ecke“ im Schatten des Lebens unerträglich. Irgendwann verstand ich, dass mir niemand den Thron ins Licht stellen würde. Und wenn doch, würde ich niemals drauf Platz nehmen. Eh sei denn….
… eh seid denn, ICH nehme den Thron selbst in die Hand. Und siehe da, endlich saß ich glücksfunkelnd und strahlend auf meinem Platz. Ich erkannte, dass ich selbst den Schatten erzeugt hatte.
Heute darf ich ein glückliches und (fast immer) ein selbstbestimmtes Leben führen. Was für ein Segen, dass wir heute dieses Glücksfunkeln weitergeben dürfen.
Danke für dein wundervoll ehrliches Feedback.
Herzensgrüße zu Dir
Silke
Liebe Silke,
mein ganzes Business heißt sogar so: „Super Sabine“ 😉 und auf meinen Visitenkarten steht genau dieser Satz dick und groß in lila Lettern auf gelbem Untergrund: „ICH BIN SUPER“. Denn das ist es, womit ich selbstständige Frauen inspirieren möchte: Ihr Super-Sein zu leben, weil wir jeden Tag und zu jeder Sekunde unser Bestes geben, zu dem wir jetzt fähig sind! Ich gehe mit meinem Namen dafür raus, Frauen zu ermutigen: Zeig dich und leuchte!
Es ist an der Zeit, dass wir Frauen unser Licht nicht mehr kleiner machen, als es ist! Wir sind wundervolle Wesen und bereichern die Welt durch unser Sein – jede auf ihre Art und Weise. Jede von uns ist super. Und da geht an „Zeigen“ und „sich Sichtbar-Machen“ noch viel viel viel mehr. 🙂
🙂 Danke dafür, dass du zu deinem Super-Sein stehst.
Herzensgruß
Super Sabine
Sichtbarkeitsmentorin, SEO-Expertin und Speakerin für selbstständige Frauen