Die Wechseljahre – die große hormonelle Umstellung
Wir Frauen erleben einen Wechsel. Unser Körper stellt sich biologisch um: „von der Phase der Fortpflanzung zur Phase des persönlichen Wachstums“, wie die renommierte Gynäkologin und Autorin Christiane Northrup in ihrem sehr empfehlenswerten Buch „Weisheit der Wechseljahre“ formuliert.
Das ist bei uns allen gleich. Was jedoch sehr unterschiedlich ist, ist die körperliche Wahrnehmung dieses Wechsels. Welche Symptome bei Dir auftreten oder wie intensiv Du vielleicht typische Wechseljahresbeschwerden spüren wirst.
Doch bevor wir zu möglichen Begleiterscheinungen der Wechseljahre kommen: Mach Dir bitte einmal bewusst, dass Dein Körper schon seit vielen Jahren funktioniert wie am Schnürchen. Seit Jahrzehnten. Wow, wie genial, oder? Würdige Deinen Körper!
Jetzt im Klimakterium, wie die Mediziner zu den Wechseljahren sagen, beginnt sich Dein Körper zu wandeln.
Warum kann der Weg bis zur Menopause so anstrengend sein?
Hormone, Enzyme, Stoffwechselprozesse – viele einzelne Bausteine und Abläufe ändern sich und Dein Körper baut sie wieder zu einem funktionierenden großen Ganzen zusammen. Und dafür muss er Höchstleistungen erbringen, um danach – unter neuen Bedingungen – wieder wie ein Schweizer Uhrwerk laufen zu können. Wieder für viele Jahre, hoffentlich Jahrzehnte.
Verstehst Du jetzt, warum die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren tatsächlich Jahre dauert und auch körperlich stark spürbare Phasen haben kann?
Im Artikel „Wie lange dauern die Wechseljahre?“ haben wir uns übrigens intensiv mit den biologischen Abläufen und den drei Phasen der Wechseljahre beschäftigt – Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause.
Und nun schauen wir uns an, was Dir Dein Körper in den Wechseljahren an vorübergehenden Erscheinungen bringen kann.
Haben alle Frauen Wechseljahresbeschwerden?
Bevor Du weiterliest, denk daran: Ein Drittel aller Frauen haben überhaupt keine Wechseljahres-Beschwerden. Falls Du noch etwas jünger bist, drücke ich Dir die Daumen – ein Drittel, da ist die Chance ganz gut, oder?
Alle anderen Frauen erleben einzelne oder einige dieser typischen Symptome. Meist nur phasenweise. Und in ganz unterschiedlicher Intensität.
Denn genau so, wie der Status von Östrogen, Progesteron und noch einigen anderen Hormonen in Deinem Körper schwankt, schwanken auch die Erscheinungen, die damit einher gehen können.
Die 21 häufigsten Symptome in den Wechseljahren
All dies kann auftreten, muss aber nicht. Ganz bewusst schreiben wir an dieser Stelle recht locker über die einzelnen Symptome, weil wir davon überzeugt sind, dass eine positive Herangehensweise immer hilfreich ist.
Zu vielen Beschwerden haben wir weitere Artikel im Magazin, die sich tiefergehend mit den Symptomen beschäftigen und den Betroffenen viele Tipps zur Unterstützung geben. Entsprechende Link haben wir eingefügt, damit Du direkt weiterlesen kannst.
Hitzewallungen
Die körpereigene Sauna, die leider immer zum unpassenden Moment kommt. Kennen die meisten Frauen. Bewährtester praktischer Tipp: der Zwiebellook. Klick hier für mehr Infos zu Hitzewallungen.
Nächtliche Schweißausbrüche
Ja, das kennt man sonst nur bei hohem Fieber: in Schweiß gebadet aufzuwachen. Da hilft nur Handtuch und frischen Pyjama bereithalten.
Herzklopfen oder Herzrasen
Bei Anspannung oder Aufregung spürst Du Deinen Herzschlag super intensiv? Erinnert mich immer an meine Teenager-Zeit.
Migräne
Einfach Mist, keine Frage: Wer hormonell bedingte Migräne hat, erlebt eventuell seinen Migränehöhepunkt in der Anfangsphase der Menopause. Bei vielen Frauen ist das jedoch der Anfang vom Ende. Bye, bye Migräne.
Anschwellen und Berührungsempfindlichkeit der Brust
Pamela Anderson lässt grüßen. Erinnert an die Schwangerschaft. Sind aber doch die Wechseljahre. Trag´s mit Bügel und genieß die Größe.
Extrem starke Blutungen
Die können wirklich unangenehm sein. Aber was raus muss, muss raus…
Unregelmäßige Blutungen
Lange Zeit lief alles super regelmäßig. Jetzt ist´s halt durcheinander. Na, und?
Myome
Meist sind sie unbedenklich. Aber unbedingt regelmäßig durch den Gynäkologen checken lassen!
Libidoverlust
Keine Lust auf Sex? Kann auch nicht ohne Testosteron. Das geht nämlich auch stiften. Da fällt uns doch aber sicher was ein!
Scheidentrockenheit
Eine Art Wüstenlandschaft, die wirklich unangenehm ist und auch Schmerzen beim Verkehr bereiten kann. Gut, dass es Hilfsmittelchen gibt.
Harnwegsprobleme
Pipi in der Unterhose beim Niesen oder Lachen? Keine Angst, ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Zumindest, wenn Du aktiv was dagegen tust!
Blasenentzündungen
Wer vorher schon welche hatte, wird nun vielleicht etwas häufiger darunter leiden. Aber auch dieser Schwachpunkt ist nur temporär.
Hautprobleme
Alter Falter, ganz plötzlich werden aus Lachfältchen tiefste Furchen. Ein Hoch auf die richtige Ernährung. Und die Kosmetikindustrie. Was wir selbst tun können…
Spröde Knochen
Der Verlust der Knochensubstanz läuft leider ganz subtil im Hintergrund. Hier müssen wir unbedingt aktiv werden! Im wahrsten Sinne des Wortes: Auf die Plätze, fertig, los…
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
Genervt, gereizt, schlechte Laune und Du weißt nicht, warum. Weil es nämlich keinen ersichtlichen Grund gibt! Puuh… Schon mal in unsere Kolumnen geschaut? Die bringen so manche Stimmung auf den Punkt.
Schlaflosigkeit
Gehörst Du zu den Frauen, die abends nicht einschlafen können oder ist Deine Nacht oft um halb vier zu Ende? Bei mir ist es der frühe Vogel, mit dem ich mich gerade versuche anzufreunden.
Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit
Ich kenne definitiv keine Frau über 40, die noch nicht davon erzählt hat. (Ganz unter uns gesagt habe ich den Eindruck, dass es bei den Herren der Schöpfung nicht anders ist.)
Depressionen
Sind sicher nicht so einfach wegzustecken. Kopf hoch, Mädels! Und nicht vergessen: Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Antriebslosigkeit
Müde, schlapp und keine Lust auf irgendwas? Rappel Dich auf und umgib Dich mit Menschen, die Dich mitreißen können.
Schwindelgefühle
Alles schwankt oder dreht sich? Mach erst mal langsam und sieh zu, dass Du Deinen Kreislauf stabilisierst. Bewegung und frische Luft helfen langfristig.
Gewichtszunahme
Nein, es sind nicht die fiesen Tierchen, die nachts im Schrank die Kleider enger nähen. Wenn Du in Sachen Bewegung und Ernährung nichts änderst, nimmst Du tatsächlich zu. Denn der Körper braucht ab sofort weniger Energie für den Stoffwechsel und speichert die überflüssigen Kalorien für schlechte Zeiten. Meist am Bauch.
Fazit
Puuh, so aufgelistet wirkt das ganz schön massiv.
Aber wie schon gesagt: Keine, wirklich keine Frau erlebt alle diese Erscheinungen gleichzeitig und hochintensiv.
Wenn eines dieser Symptome bei Dir auftritt, brauchst Du nicht gleich Sorge zu haben, dass eine fiese Krankheit die Ursache ist. Mit verdammt hoher Wahrscheinlichkeit ist es nur ein Zeichen dafür, dass sich Dein Körper gerade wandelt. Zur Phase des persönlichen Wachstums!
Und: Für jedes Symptom gibt es Erklärungen, denen wir hier im Magazin immer wieder auf den Grund gehen.
Wir werden die biologische Ursache jedes Symptoms klären, viele weiterführende Artikel und Experteninterviews kannst Du schon finden. Wir zeigen Möglichkeiten zur Unterstützung, die man im Alltag ganz eigenverantwortlich umsetzen kann.
Welche Erscheinungen ereilen Dich ab und zu? Und wie erträgst Du sie?
Wahrscheinlich mit Fassung und Humor. Ich freue mich, wenn Du uns in einem Kommentar teilhaben lässt.
Alles Liebe, Deine Gela
2 Gedanken zu „Die 21 häufigsten Wechseljahresbeschwerden“
Super Artikel zu den Wechseljahren. Klasse.
GottseiDank bin ich langsam durch und Ja, es hat sich gelohnt!!!!!
Liebe Elke,
vielen Dank für Dein Lob!
Ich freu mich sehr für Dich und denke, dass genau diese Kommentare anderen Frauen Kraft geben. DANKE!
Alles Liebe, Gela