Seitdem ich meinen 40. Geburtstag hinter mir gelassen habe, passieren wundersame Dinge mit mir: Meine Lachfalten (die ich eigentlich ganz gern mag) graben sich immer tiefer ins Gesicht ein, meine Haut hängt auf einmal an Stellen, an denen früher alles straff war und meine graue Haare scheinen ein großes Geltungsbedürfnis zu haben. Sie wachsen genau da, wo sie sofort zu sehen sind.
Was mich von all diesen wundersamen Erscheinungen jedoch am meisten stört, ist der (noch) kleine Schwimmring, der sich unbedingt fest um meinen Bauch wickeln will.
Geht es Dir ähnlich? Dann finde Dich so wie ich nicht einfach damit ab und lass uns dagegen rebellieren!
Schauen wir uns zuerst die Fakten an:
Unser Stoffwechsel wird von Jahr zu Jahr träger. Deiner genauso wie meiner. Wissenschaftler sprechen von einem Prozent pro Jahr ab dem 30. Lebensjahr, um das unsere metabolischen Vorgänge langsamer werden. Oder auch von sagenhaften 10 bis15 Prozent innerhalb des Lebensjahrzehnts, in dem sich die Wechseljahre abspielen!
Warum die Natur das so angelegt hat? Na, weil es uns bei all der jugendlichen Konkurrenz wohl immer schwerer fallen dürfte, die starken Mammutjäger zu überzeugen, uns ein Steak zu schenken. Eigentlich ganz schlau, dann einfach den Energiebedarf nach unten zu regeln. Nur ist es eben nicht mehr zeitgemäß.
Die logische Folge: Wenn Du so weiterlebst wie bisher, weder an Deinen Essgewohnheiten, noch an Deinem Bewegungsmuster etwas änderst, wirst Du unweigerlich zunehmen. Durchschnittlich sind es fünf bis zehn Kilo, die Frauen während der Wechseljahre zulegen.
Allerdings geht es nicht allein um Kalorienzufuhr und -verbrauch. Das Auf und Ab der Hormone wirft zusätzlich so einige Prozesse in unserem Körper aus der Bahn (neben der Fortpflanzung).
Das Östrogen beispielsweise. Es ist äußerst vielseitig. Neben der Fortpflanzung beeinflusst es Dein Temperaturempfinden und Deine Emotionen, es greift ins Knochenwachstum ein und reguliert Deinen Fettstoffwechsel.
Sobald Dein Östrogenspiegel sinkt, speichert der Körper daher die Energie viel schneller in Form von Fett. Denn dieses Körperfett kann bei Bedarf ebenfalls Östrogene und Androgene produzieren, was die Eierstöcke immer weniger tun.
Und weißt Du, was mit sinkendem Östrogenspiegel noch passiert? Dein Appetit steigt…
Wenn Du die Vierzig überschritten hast, rate ich Dir daher, unbedingt umzudenken:
Stell Dir Deinen Stoffwechsel am besten als etwas vor, das eine neue Art von Leben und Essen erfordert (Vergiss Diäten, die machen es langfristig nur schwieriger).
Dein Stoffwechsel, auch metabolisches System genannt, arbeitet rund um die Uhr. Du verbrennst immer Energie. Selbst wenn Du auf der Couch liegst und Dir eine Staffel Game of Thrones anschaust, braucht Dein Body ordentlich Power. Wozu? Um Dein Herz schlagen und Dein Blut zirkulieren zu lassen, um zu atmen und Deine Zellen zu erneuern, und so weiter.
Zusätzliche Kalorien verbrennst Du, wenn Du Deinen Körper forderst: Schon, wenn Du einfach nur isst, muss er die Nahrung verdauen. Das braucht viel Energie – besonders, wenn Du die richtigen Lebensmittel nimmst. Du brauchst auch Energie, wenn Du körperlich aktiv bist – die Wäsche aufhängst, Deine Nägel lackierst oder auch nur chattest. Und natürlich noch mehr, wenn Du Dich beim Sport so richtig auspowerst.
Angenommen, Du hast nun – in den Vierzigern oder Fünfzigern – ein paar Kilo auf den Rippen, die Du unbedingt loswerden willst. Oder Du möchtest verhindern, dass sie überhaupt erst entstehen. Das wird zwar schwieriger als früher, ist aber durchaus möglich. Denk nur daran, dass es nicht mehr um schnelle Diäten geht, sondern um eine langfristige Anpassung Deines Lebensstils.
Entscheidend ist natürlich, wie viel wir essen. Aber viel wichtiger ist, was wir unserem Körper geben!
Die Gesamtmenge der Kalorien, die Du zu Dir nimmst, solltest Du definitiv reduzieren. Zumindest im Vergleich zu früher. Denn: Wer weniger Kraftstoff verbraucht, muss auch weniger tanken.
Was Du allerdings wesentlich mehr benötigst als in den Jahren zuvor, sind Vitalstoffe! Der Bedarf an Vitaminen, Mineralien, etc. steigt ab Vierzig stark an, da Dein Körper diese nicht mehr so effektiv verwerten kann.
Deshalb ist VIELFALT das neue Zauberwort.
Eine nicht ausreichend vielseitige Ernährung wird mit der Zeit zu Nährstoffmangel führen. Weißt Du, was Dein Körper dann macht? Er sendet Dir ständig Hungersignale, um das Defizit an Vitaminen und Mineralstoffen auszugleichen.
Beherzige folgende Ernährungstipps und Dein Stoffwechsel wird vor Freude Tango tanzen. Und als Dankeschön auf den Schwimmring verzichten:
1. Die Basis eines gut funktionierenden Stoffwechsels ist eine vielfältige, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst, unbedingt auch als Salat und Rohkost. Wähle überwiegend pflanzliches Essen, da dieses unschlagbar viele Vitalstoffe und meist weniger Kalorien enthält als tierische Produkte. Und pflanzliche Proteine haben übrigens einen größeren „thermischen Effekt“ als die tierischen Eiweiße. Das heißt, Du verbrauchst beim Verdauen mehr Energie, also mehr Kalorien.
2. Trink Wasser, Wasser und nochmals Wasser. Es überschwemmt Deinen Körper mit Nährstoffen und spült Giftstoffe aller Art ebenso aus Deinem Körper wie auch die freien Radikale. Eine Studie der Berliner Charité (2004) hat übrigens belegt, dass das Trinken von kaltem Wasser den Stoffwechsel bis zu 90 Minuten lang anregt und den Grundumsatz um bis zu 24 % steigert!
3. Frühstücke jeden Morgen, unbedingt! Zum Beispiel mit Haferflocken, einem der ältesten Superfoods überhaupt. Der hohe Magnesiumanteil fördert die Fettverbrennung, die Ballaststoffe wirken gegen Darmträgheit. Und mit den vollwertigen Kohlenhydraten gibst Du Deinem Gehirn ordentlich Power. Das Frühstück legt die Messlatte für Deine Tagesform – wie hoch auch immer. Du entscheidest!
4. Komplexe Kohlenhydrate sind unschlagbar! Sie versorgen Dich lange Zeit mit Energie, ohne müde zu machen. Iss möglichst wenig einfache Kohlenhydrate, vermeide besonders solche, die chemisch aufbereitet sind oder sogar noch Zucker beinhalten. Verzichte auf Kekse, Chips und Naschis, reduzier den Konsum von Pasta und Weißbrot und setz stattdessen auf Vollkornprodukte, frisches Obst und Gemüse.
5. Gib Deinem Essen etwas Schärfe! Scharfe Gewürze heizen dem Körper ein und beschleunigen Deinen Puls. Du verbrennst extra Kalorien, wenn Du Dich wieder auf Normaltemperatur herunter kühlen musst. Also ran an Ingwer, Chayennepfeffer und Chili.
6. Glücklicherweise hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass es gesunde Fette gibt. Sogar essentielle, also welche, die Du zwingend brauchst – nämlich genau zur Fettverbrennung! Trau Dich an fetthaltigen Fisch wie Makrele oder Lachs und snack doch mal (ungesalzene!) Nüsse und Samen.
7. Grüner Tee enthält Antioxidantien, die Deinen Stoffwechsel in Schwung bringen sollen – sogar bis zu 24 Stunden nach dem Genuss. Außerdem kann er die Fettverbrennung unterstützen. Trink am besten jeden Tag bis zu 3 Tassen grünen Tee.
Soweit die ersten sieben Tipps, wie Du Deinen Stoffwechsel in Schwung bringst und eine Basis schaffst, um Dein Wohlfühlgewicht zu erreichen.
Im nächsten Artikel gibt es noch mehr Tipps, wie Du Deinem Stoffwechsel ordentlich Feuer unterm Popöchen machen kannst.
Dann beschäftigen wir uns ausführlich mit einem Phänomen der Moderne: Stress. Der spielt neben der Ernährung eine ganz entscheidende Rolle für Stoffwechsel, Gewicht und Wohlfühlfaktor.
Wie heizt Du Deinem Stoffwechsel ein, damit der Schwimmring keine Chance hat? Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar dazu schreibst.
Alles Liebe, Deine Gela
2 Gedanken zu „Wie Du Deinen Stoffwechsel in Schwung bringst – Teil 1“
Die richtigen Lebensmittel und Bewegung, Bewegung, Bewegung. Und bei schlechtem Wetter Rebounding.
Liebe Monika,
Du sprichst mir aus der Seele… Jetzt, wo der Winter fast vorbei ist, gibt es auch keine Ausreden mehr fürs Laufen, Walken oder Radeln!
Lieben Gruß, Gela