Auch wenn du bisher wenig Kontakt zu deiner Yoni hattest, deine Yoni freut sich bereits auf dich. In meinem Leben hat der Yonitalk viel Gutes bewirkt und die herzliche Weisheit meiner Yoni begleitet und bereichert mich.
In diesem Artikel liest du, was ein Yonitalk ist und wie auch du von dem Expertenwissen deiner Yoni profitieren kannst.
Wofür brauche ich einen Yonitalk?
Wer einen fachlichen Rat braucht, verlässt sich meist auf die Erfahrung eines Experten. Ich hatte vor kurzem einen Wasserfleck an der Decke meines Wohnzimmers. Also bat ich die Hausverwaltung, dass sie einen Fachmann kommen lässt, der sich den Wasserfleck anschaut und vor allem herausfindet, woher das Wasser kommt. Einige Tage später bekam ich einen Anruf und die Person am anderen Ende der Leitung stellte sich vor: „Hallo, hier ist Hieronymus, ihr Dachdecker“. Alles klar, mit dem Dachdecker wollte ich gerne einen Besichtigungstermin vereinbaren. Ich wäre doch sehr verwundert gewesen, wenn sich ein Schreiner, Bäcker oder Kfz-Mechaniker gemeldet hätte.
Aber bei wem suchen wir Rat, wenn es um Liebesdinge und Intimität geht? Manche sprechen mit der besten Freundin darüber. Andere holen sich Rat aus dem Internet oder aus Büchern. Vielleicht deuten wir auch bei der Frauenärztin mal ein Thema an.
Auf die Idee mit unserer Yoni* über Liebesdinge zu sprechen, kommen wir zumeist nicht. Dabei ist unsere Yoni eine Hauptakteurin beim Sex. Was liegt also näher, als ihr Expertenwissen einzubeziehen, wenn es um Liebesdinge und Erotik geht?
*Falls dir das Wort Yoni nicht geläufig ist: Es stammt aus dem altindischen Sanskrit und vereint den weiblichen Intimbereich, also Vulva, Vagina und Uterus, in einem ganzheitlichen Begriff.
Lebt deine Yoni ein Schattendasein?
Viele Frauen haben keine Verbindung zu ihrer Yoni, denn wir werden nicht ermutigt, unsere Yoni zu beachten, sie anzuschauen oder sie als einen Ort unserer Frauenkraft zu würdigen. Oft haben wir gar keine Worte für unsere Yoni und noch viel seltener geben wir ihr eine Stimme. Wir sprechen von „untenrum“ und sind schlichtweg sprachlos über das, was wir in unserem Schoß fühlen und spüren.
In vielen Fällen setzen wir uns erst mit unseren weiblichen Organen auseinander, wenn sexuelle Probleme auftreten, der Kinderwunsch unerfüllt bleibt oder sich körperliche Beschwerden zeigen. Dann suchen wir ärztliche Hilfe und nur in den seltensten Fällen erforschen wir die tiefer liegenden Gründe der Beschwerden.
Durch Gespräche mit deinem Schoß, kannst du dir diesen Raum deiner Körperweisheit eröffnen und erhältst Informationen aus erster Hand. Im Kontakt mit deiner Yoni kannst du ihre Wünsche und Bedürfnisse erfahren oder Antworten auf wichtige Fragen erhalten wie zu Beschwerden oder körperlichen Problemen, die auf deine Sexualität und dein Liebesleben einwirken.
Mein unerfüllter Kinderwunsch brachte mich in Kontakt mit meiner Yoni
Mit 36 Jahren und nachdem ich schon jahrelang nicht verhütet hatte, wollte ich meiner Kinderlosigkeit auf den Grund gehen. Ich begab mich in die Hände von Ärzten. Die Erklärung war nach einer Bauchspiegelung schnell gefunden, mein rechter Eileiter war verklebt und für ein Ei nicht passierbar. Auf der linken Seite war zwar alles durchlässig, aber der linke Eierstock produzierte keine reifen Eier.
Die Kinderwunschbehandlung, die ich einige Monate durchhielt, empfand ich vor allem als nervenaufreibend. Die Untersuchungen und Maßnahmen sowie das Hoffen und Warten haben mich an den Rand meiner Kräfte gebracht.
Es schien vergeblich und mein dringender Wunsch nach Antworten und Sinn in meinem Leben, hat mich dann in die Praxis einer Psychotherapeutin geführt. Sie hat angeregt, ein Gespräch mit meinem Schoß zu führen. Bei diesem ersten Kontakt hat sich mein Schoß als kalter, zugiger Ort gezeigt.
Damit hatte ich eine stimmige innere Erklärung für das, was Ärzte und Diagnostik bereits herausgefunden hatten, dass ich auf „natürlichem Wege“ nicht schwanger werden würde. Wie sollte ein kalter, zugiger Ort dazu geeignet sein, einem Kind das Leben zu schenken?
Das innere Bild, das meine Yoni mir bei unserem ersten Kontakt gezeigt hat, hat viel darüber ausgesagt, warum mein Kinderwunsch unerfüllt blieb.
Diese Erkenntnis hat mich damals getroffen und ich war wirklich froh über die einfühlsame Begleitung meiner Therapeutin. Aber erst mit diesem Kontakt zu meiner Yoni, konnte ich selbst für mich wirksam werden.
Selbst für mich wirksam zu sein, das war etwas ganz anderes, als das abhängig sein vom Tun und Wirken der Ärzte in der Kinderwunsch-Praxis.
Als erstes legte ich – in meiner Vorstellung – meinen Schoß mit Rollrasen aus und pflanzte Inseln mit den schönsten und farbenprächtigsten Blumen in diesen saftigen grünen Rasen hinein. So veränderte ich meine innere Welt. Ich gab meinem Schoß die Aufmerksamkeit, die ich meinem Garten zuhause auch gab.
Ich wurde so zur liebevollen Gärtnerin meines inneren Schoßgartens.
Die Antwort auf die Frage: Was für eine Frau bin ich, wenn ich in Verbindung mit meinem Schoß bin?“ war richtungsweisend und sehr heilsam für mich.
Die Veränderungen in meiner äußeren Welt folgten nach und nach: Ich reduzierte meine Arbeitszeit. Mein neuer freier Mittwoch schenkte mir endlich den Freiraum, den ich brauchte um im Innen und Außen zu wachsen, zu gedeihen und mich weiter zu entwickeln.
Mein Kinderwunsch hat sich zwar nicht erfüllt, aber mein allererster Kontakt zu meiner Yoni hat mich auf den Weg gebracht, mich mit Aufmerksamkeit und Neugier meinem Schoß zuzuwenden: Ich begann eine Ausbildung zur Frauenmasseurin. In dieser intensiven Lern- und Wachstumszeit habe ich meinen Körper und meine Lust erforscht und dabei mein sexuelles Potenzial enorm erweitert. Aus der Erlaubnis, mir und meinem Körper sinnliche Freuden und sexuellen Genuss zu schenken, ist die Kraft und das Selbstbewusstsein erwachsen, mein Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
20 Jahre sind seit meinem ersten Kontakt zu meinem Schoß vergangen. Inzwischen begleite ich als Dozentin für weibliche Sexualkultur andere Frauen dabei, ihrem Leben mehr Freude, sinnliche Erotik und Kraft zu schenken, indem sie ihrer Yoni eine Stimme geben.
So ein Yonitalk, wie läuft das ab?
Beim Yonitalk findet die Begegnung mit der eigenen Yoni in Form eines Gesprächs statt. Dabei achte ich sehr darauf, dass frau sich wohl fühlt und die Atmosphäre entspannt ist. Meistens beginnen wir mit Dehnungs- und Streck-Übungen, das entspannt schon mal körperlich. Auch ein paar tiefe Atemzüge begleiten die Entspannungsphase und führen in einen weichen geschützten Raum.
Das Gespräch selbst kannst du dir wie einen Dialog vorstellen. In diesem lebendigen Dialog steht im Vordergrund, was du für deine Yoni tun kannst. Ihre Wünsche und Bedürfnisse findest du am besten heraus, indem du sie fragst, zum Beispiel „Was kann ich für dich tun, damit du dich in meinem Körper wohl fühlst?“ Du kannst auch gezielt fragen, wie sie deinen Sex findet oder was sie wirklich mag beim Sex oder was sie vielleicht gar nicht leiden kann. Und dann hörst du ihren Antworten einfach zu.
Meine Rolle ist dabei, dich im Gespräch zu begleiten und durch diesen inneren Dialog zu führen. Denn am Anfang stockt das Gespräch manchmal, weil es so ungewohnt und ungeübt ist, der Yoni eine eigene Stimme zu geben. Aber wenn du mit offenem Herzen fragst und ganz bei der Sache bist, weil du die Wahrheit deiner Yoni wirklich hören willst, dann läuft das Gespräch ganz mühelos.
Wenn du regelmäßig mit deinem Schoß in Kontakt bist, wird es immer mehr zu einem Gespräch unter Freundinnen. Deine Yoni wird dankbar sein für die Aufmerksamkeit, die du ihr schenkst und du kannst dir Schritt für Schritt eine selbstbestimmte, lustvolle und befriedigende Sexualität aus der Zentrale deiner Lust heraus erschaffen.
Betrachte deine Yoni als persönliche Expertin für dein (Liebes)Leben
Nach einem Yonitalk realisieren viele Frauen, dass ihre Yoni sich vielleicht schon lange diese Aufmerksamkeit und solch ein Gespräch gewünscht hat. Oft hören die Frauen von ihrer Yoni: „Ich bin da, ich bin schon immer für dich da und ich habe schon lange auf dich gewartet“.
Ein Yonitalk kann – so wie in meinem Fall – der Start für Veränderung sein. Indem wir uns für die Körperweisheit in unserem Schoß öffnen und ihr vertrauen, werden wir in uns selbst die Unterstützung, Geborgenheit und Verbundenheit finden, die wir für den Weg der Veränderung brauchen. Diese liebende und sichere Verbindung zu dir selbst, ist dann alles was du brauchst, um dein Potential in die Welt zu bringen.
Profitiere von einer Verbindung von Herz zu Schoß
Jetzt fragst du dich vielleicht, wie du von solch einem Yonitalk profitieren kannst? So herzlich hat eine Klientin ihren Kontakt zur Yoni erlebt:
„Auf die Frage, was ich für meine Yoni tun kann, sagt sie, “Bitte, steh zu mir”. Denn häufig schon hätte ich ihre Bedürfnisse übergangen. Sie wünscht sich Beachtung von mir und dass ich aufhöre, mich für sie zu schämen. Das sagt sie ganz sanft zu mir und in einem liebevollen Ton. Weil ihr Tonfall so herzlich ist, kann ich mich entspannen und beginne zu verstehen: Wenn ich die Bedürfnisse meiner Yoni achte, achte ich mich selbst. Wenn ich zu meiner Yoni stehe, stehe ich zu mir und funktioniere nicht weiter für andere. Denn im Kontakt zu ihr, spüre ich, was stimmig ist für mich. Dann weiß ich, wie ich die Dinge haben will, nicht nur im Bett, beim Liebemachen, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen. Ihre liebevollen Worte haben mein Herz erreicht. Ich werde meine Yoni und mich nicht mehr im Stich lassen. Ab jetzt stehe ich für mich selbst ein, für mein Wohlergehen und für meinen Genuss. Hand in Hand mit meiner Yoni bin ich selbst Expertin für mein Leben und für meine Sexualität. So liebevoll mit meiner Yoni und mir selbst verbunden zu sein, das ist ein großes Geschenk für mich.“
Heute, beim Schreiben dieses Textes, ist meine Yoni ganz automatisch präsent. Sie liest mit was ich schreibe und amüsiert sich ein bisschen.
„Alle Achtung, sagt sie, das hast du aber reizvoll beschrieben. Da können die Frauen ja gar nicht anders, als sich auch mit ihrer Yoni anzufreunden.“
Ja, das wäre wirklich ein Gewinn, denke ich, denn die Welt braucht Menschen, die aus der Sicherheit der Selbstliebe und Wertschätzung heraus handeln.
Spricht deine Yoni auch zu dir? Was hat sie dir zu sagen?
Herzlichst, deine Ilona